PERRY-RHODAN-Kommentar 2144


DIE CYNOS – WEITERHIN EIN RÄTSEL (I)


Am 24. November 3441 fand auf dem zweiten Planeten des Heykla-Beru-Systems ein Treffen statt. Ziel der Konferenz auf der Wüstenwelt Dessopato war die Gründung einer Galaktischen Völkerallianz, auf deren Grundlage man gemeinsam gegen den Schwarm vorgehen wollte. Als Perry Rhodan die Delegierten begrüßte, die sich im Amphitheater einer vor zweihunderttausend Jahren untergegangenen Kultur versammelt hatten, entstiegen einem geheimnisvollen schwarzen Diskusschiff unbekannter Bauart drei völlig gleich aussehende, schwarz gekleidete Humanoide, bei denen Gucky keinerlei Mentalimpulse feststellen konnte.

Das war, wie wir heute wissen, die erste offizielle Begegnung mit Vertretern aus dem Volk der Cynos, das uns bis heute Rätsel aufgibt.

Der Ertruser Nos Vigeland, der zusammen mit Terser Frascati und Runeme Shilter an der Versammlung teilnahm, unterstellte den Fremden, Spione des Schwarms zu sein und schoss schließlich mit einem Desintegrator auf einen von ihnen. Der Schuss blieb jedoch völlig wirkungslos. Die Fremden erklärten daraufhin definitiv, keine Spione des Schwarms zu sein, sondern Abgesandte des Heimlichen Imperiums. Sie seien nicht menschlich und hätten die menschliche Gestalt nur angenommen, weil diese den übrigen Delegierten vertraut sei.

Ehe er mit seinen Begleitern Dessopato verließ, gab der Sprecher des Heimlichen Imperiums Rhodan den Rat, in der Vergangenheit nach Spuren zu suchen, um das Rätsel des Schwarms zu lösen. Gleichzeitig hörte Rhodan jedoch die mentale Stimme von ES: Die Spuren sind überall. Aber wäre es wirklich gut, sie zu finden? Zu Rhodans Überraschung erkannten die Fremden, dass er im Kontakt zu ES stand (PR-Roman 519).

In einer Space-Jet verfolgten Dalaimoc Rorvic, Tatcher a Hainu und ihre Crew das schwarze Diskusschiff. Der Versuch der Cynos, wie Rorvic die Fremden aus einem geheimnisvollen Wissen heraus nannte, ihre Verfolger durch psionische Projektionen abzuschütteln, scheiterte an den paranormalen Kräften, die der Albino in seinen Meditationen gewann.

Im Sonnensystem der Redmarer angekommen und von einem Stützpunkt nahe dem Nordpol Redmares aus operierend, fanden Rorvic und seine Begleiter heraus, dass der Maytkor, der diktatorische Herrscher des Nordblocks, ebenso wie die Sakhor-Dynastie des Südblocks aus dem Hintergrund von sieben Cynos gesteuert wurden. Als Rorvic und a Hainu in ihren Stützpunkt eindrangen, stellten sich ihnen zwei der Heimlichen Herrscher entgegen, die beliebige Gestalt annehmen konnten (PR-Roman 531).

Die Cynos erwiesen sich als Geschöpfe mit der Gabe zur Para-Modulation, die sie dazu befähigte, die Gestalt jeder Wesensform mittels eines hyperphysikalischen »Spiegelfeldes« darzustellen, so dass diese pseudomateriellen Projektionen, deren Ursprung die übergeordnete Matrix des eigentlichen Wesens war, in jeder Hinsicht sinnlich wahrgenommen werden konnten.

In der Stadt Nimquo auf dem Schwarmplaneten GEPLA-II begegnete Alaska Saedelaere im Juli 3442 dem Mädchen Kytoma. Sie hatte die Säule, die Saedelaere bereits auf dem Planeten Gevonia gesehen hatte und die keinen Schatten warf (PR-Roman 433), an ihren Platz im Schwarm zurückgebracht, der nach Aussage des Mädchens seine ehemalige Funktion verloren habe und von mächtigen und bösartigen Wesen beherrscht werde (PR-Roman 545).

Bei der im Vorfeld des Schwarms operierenden INTERSOLAR tauchte am 19. Juli 3442 die ASA auf, ein 1600 Meter durchmessendes und 320 Meter hohes Diskusschiff, in dem sich 1200 Cynos aufhielten. Kommandant Otech, der menschliche Gestalt angenommen hatte, verbat sich jede Einmischung in die Angelegenheiten des Heimlichen Imperiums und wies die Terraner an, sich vom Schwarm fern zu halten, in dem die Cynos spezielle Interessen zu vertreten hätten. Um die Bedeutung seiner Forderung durch eine Machtdemonstration verdeutlichen zu können, lud der Cyno Rorvic und seine Crew in sein Schiff ein.

Zwar zündeten die Cynos vor dem Schmiegschirm eine Sextagoniumbombe und gelangten in den Schwarm, doch als die Cynos von Schiffen der Schwarzen Dämonen angegriffen wurden, deren paranormale Fähigkeiten sie offensichtlich unterschätzten, wurde die ASA vernichtet. Nur die Männer des CYD-Kommandos konnten sich mit der BUTTERFLY zur MARCO POLO retten (PR-Roman 546).

Weitere Erkenntnisse zu den Cynos konnten auf Obelisk gewonnen werden, dem dritten Planeten im System der gelben Sonne Puntoron-Shin. Seit sechs Jahren hielt sich hier eine Gruppe von 419 Wissenschaftlern unter der Leitung des Hyperdimregulators Professor Mart Hung-Chuin auf, um das Geheimnis der etwa drei Millionen Obelisken zu lüften, die sich in Form, Größe und Material unterschieden, aber selbst bei grellstem Licht keinen Schatten warfen.

Die Obelisken, die seit den Ereignissen auf der Hundertsonnenwelt (PR-Roman 540) als Materialisationsform der Cynos angesehen wurden, brachten Menschen durch psionische Halluzinationen in Gefahr und griffen an, indem sie die belebte und unbelebte Natur des Planeten beeinflussten. Viele der geheimnisvollen Säulen wurden daher vernichtet. Es stellte sich heraus, dass die Obelisken die Wissenschaftler mit manipulierten Tieren versorgt hatten und zugleich für ein Experiment benutzten. Dabei hatten sie eine Gruppe, die Neutrinisten, im Zustand der Verdummung belassen, während die übrigen, die Chunisten, einen Teil ihrer Intelligenz zurückerhielten.

Im Nachhinein wurde klar, dass der »Geist des Waldes«, die Gesamtheit der Obelisken, Robert C. Hollingsworth und Elsa Kainchen bei einem Sturz aus großer Höhe das Leben gerettet hatte. Schließlich erschien ein Cyno in menschlicher Gestalt und tadelte die Terraner mit den recht milden Worten: »Millionen fanden hier ihren Frieden! Sie gingen im Interesse aller. Warum musstet ihr sie schädigen?« (PR-Roman 547)

Rainer Castor