PERRY-RHODAN-Kommentar 2246


ZUSAMMENHÄNGE


m Solsystem und im Hayok-Sternenarchipel sind die Vorbereitungen für eine Expedition zur Großen Magellanschen Wolke (GMW) angelaufen. Die Operation Kristallsturm ist hierbei ein riesengroßes Fake, ein Täuschungsmanöver, um diese Information nicht zu Gon-Orbhon dringen zu lassen und den Gegner nicht vorzuwarnen. Dass auf diese Weise allerdings auch die Arkoniden »involviert« werden, darf angesichts der keineswegs geringen Aktivitäten nicht verwundern.

Wie die Angelegenheit geregelt wird, schildert der Roman. Wir betrachten an dieser Stelle zunächst den neuesten Stand der Dinge. Was wissen wir inzwischen über Gon-Orbhon – genauer gesagt: glauben wir zu wissen?

Die Superintelligenz ES verbannte vor einer noch unbekannten Zeitspanne einige Sternhaufen aus dem Standarduniversum, weil die dortigen Bewohner offenbar »zu gefährlich« waren. Nehmen wir die vor dem Hyperimpedanz-Schock in der Milchstraße angemessenen Punkte als Anhalt, müssen es mindestens zwölf gewesen sein – plus jener, der sich offensichtlich in der Großen Magellanschen Wolke befindet.

Mit dem Hyperimpedanz-Schock kehren die Haufen nun in der Gegenwart in den Normalraum zurück, weil die Versorgungs- und Projektorstationen in den »Spendersonnen« nach und nach ausfallen. Kurz darauf entstand ein nur mit der »Ultra-Giraffe« nachweisbarer Jetstrahl, der von der Sonne Sol zur Großen Magellanschen Wolke weist.

Auf das rätselhafte Erscheinen der Schohaaken angesprochen, teilten die Algorrian mit, dass diese vor rund zwanzig Millionen Jahren ein wichtiges Helfervolk einer positiven Superintelligenz namens ARCHETIM waren. Was aus ARCHETIM wurde, konnten die Algorrian nicht sagen. Genauso wenig, wie sie etwas über den Verbleib der Schohaaken wussten. Aus den bekannten Fakten rings um das »6-D-Juwel« lässt sich jedoch ableiten, dass die Superintelligenz zu einem nicht bekannten Zeitpunkt starb und in Sol ihren Psi-Korpus hinterließ. Und mit dem Jetstrahl scheint nun eine Geistesmacht ausgerechnet die »Leiche« ARCHETIMS auszusaugen, ähnlich wie es damals auch ES während seiner »Jugend« mit dem »6-D-Juwel« tat.

Parallel dazu übernimmt der »Gott« Gon-Orbhon die mentale Kontrolle über zahlreiche Menschen im Solsystem. Auffallend ist hierbei, dass die Konstruktionsmerkmale des Tempels der Degression unzweifelhafte Ähnlichkeit mit dem auf Ash Irthumo entdeckten Gebäude aufweist.

Als ES damals die Hyperkokons schloss, schaffte sich die Superintelligenz damit möglicherweise auch einen Konkurrenten vom Hals, eben jene Geistesmacht namens Gon-Orbhon.

Heute ist ES fort, Gon-Orbhon dagegen lebt immer noch und befindet sich anscheinend in einem Hyperkokon im Bereich der Großen Magellanschen Wolke.

Dass die Sterne von Jamondi in der Hyperortung bereits anzumessen sind, zeigt, dass schon jetzt bestimmte »Kanäle« zwischen dem Standarduniversum und den Kokons bestehen. Darauf weist auch die Existenz der Systeme hin, die ins Standarduniversum fallen. Gon-Orbhon jedenfalls vermag die Distanz von rund 170.000 Lichtjahren mit Hilfe des Jetstrahls bereits zu überwinden.

Was aber wird geschehen, sobald die Inhalte der Hyperkokons vollständig im Standarduniversum angekommen sind? Wird Gon-Orbhon im schlimmsten Fall die GMW verlassen – sofern er mobil ist? Es ist zumindest nicht auszuschließen, dass er ins Solsystem zu kommen versuchen wird, denn hier befindet sich der Psi-Korpus. Dass Gon-Orbhon seine Herrschaft über Terra vorzubereiten scheint, ergibt sich fast zwingend, da er immer mehr Wesen mental »übernimmt«. Was für eine Art »Gott« die Menschen dann bekommen, darüber gibt seine »Kirche« längst einen Vorgeschmack ...

Ohne Zweifel ist die Menschheit durch Gon-Orbhon also in ihrer Existenz bedroht. Fragt sich nur, wie man dagegen vorgehen soll und kann. Mehrfach wurden Versuche mit den bei SEELENQUELL so wirkungsvollen PsIso-Netzen unternommen. Konvertierte bekamen sie zwangsweise übergestülpt – leider ohne Effekt. Auf Luna wurde ein Flächenversuch gestartet, ebenfalls ohne Erfolg: Es hat trotz der Netze mehrere Fälle von Konvertierungen zu Gon-Orbhon gegeben.

Woran das liegt, lässt sich noch nicht sagen. Sicher ist nur, dass die Reaktionen ins Rollen kommen müssen: Die Verantwortlichen haben keine andere Wahl, als Gon-Orbhon in der Großen Magellanschen Wolke direkt zu Leibe zu rücken. Und zwar bevor Gon-Orbhon höchstselbst kommt, angreift oder sich gar im Solsystem »breit macht« – denn dann dürfte es vermutlich zu spät sein ...

Rainer Castor