Hinweis: Nachfolgende Ausführungen basieren auf dem Abschnitt »Medien« im Artikel »PR-Handbuch« von Peter Terrid, der 1996 in »Das Große Perry Rhodan FANBUCH« veröffentlich wurde, sowie – davon abgeleitet – dem entsprechenden Beitrag im ersten Teil des LFT-Quellenbands des PR-Rollenspiels.
Wir wollen keine Larifari-Synth-Reportage, sondern einen Hammer, bei dem es die Zuschauer aus dem Sessel haut. Wir wollen, dass es ihnen bei unseren Bildern eiskalt über den Rücken läuft. Albion Aldograd, Eigentümer von Albion3D, 1337 NGZ (PR-EXTRA 2)
Das vorherrschende Kommunikations-Medium ist das von Trivideo abgeleitete Trivid. Hierbei wird meist von einem kleinen Projektor auf eine freie Fläche ein Bild geworfen, das in dem Sinne dreidimensional ist wie ein Blick aus dem Fenster, das heißt mit brillanter Schärfe und sehr großer Tiefe – aber es handelt sich um keine echte Holografie, sofern kein technisch höherwertiges Gerät zum Einsatz kommt. Die Projektionsgröße kann frei gewählt werden, die Standardeinstellung beträgt allerdings 240 mal 360 Zentimeter (6:9). Äußerst verbreitet ist es, das Trivid tagsüber aus einer Bilder-Bibliothek eine Art Fototapete nach eigenem Geschmack darstellen zu lassen; erst wenn ein Programm ausgewählt wird, ändert sich die Darstellung zu bewegten Bildern. Neben reiner Bildwiedergabe ist – gegen Aufpreis – in vielen Fällen auch die Zuschaltung olfaktorischer und taktiler Elemente möglich, man riecht also den Filmschauplatz und fühlt den Filmwind auf der Haut.
Die wichtigste praktische Nutzung des Trivid ist die eines Ein-/Ausgabe-Terminals für NATHAN und andere Positroniken von Behörden, Banken, Bibliotheken, Lernmedien und dergleichen, die auch öffentlich-rechtlich organisierte und strikt auf journalistische Sauberkeit überwachte Nachrichtendienste zur Verfügung stellen. Die Gebühren für diese »Nathankanäle« sind bereits in der Grundgebühr enthalten.
Das Trivid ist, da mit den Zentralpositroniken gekoppelt, auch als Bildsprechverbindung nutzbar – Visifon genannt. Das technische Niveau ist – bei entsprechend teurer Hardware – so hoch, dass sich sogar zwei Familien in ihren Wohnzimmern zusammenschalten lassen. Für den Beobachter wirkt es, als säßen sich die beiden Gruppen in zwei aneinandergrenzenden Räumen ohne Trennwand gegenüber. Hierbei können im Hintergrund gleichzeitig die anderen Dienste des Trivid genutzt werden – während sich also die Einen unterhalten, können Andere gemeinsam einen Film ansehen und wieder Andere ein Videospiel spielen oder ein Lernprogramm aufrufen.
Die Hauptnutzung sind allerdings die – kostenpflichtigen – Trividsender, von denen es allein auf Terra weit über 100 gibt. Der Zuschauer zahlt nur für die Sendungen, die er auch abruft. Es gibt Großsender, die das volle Programm bieten, aber ebenso unzählige kleinere mit einem sehr speziellen Angebot. Etliche der kleinsten Sender sind reine Bürgerveranstaltungen – vom »Vereinsfernsehen« bis zu regionalen Sendern. Viele Trivid-Sender berechnen nur eine geringe, einige sogar gar keine Gebühr, wenn der Zuschauer Werbeeinblendungen zulässt, über die sich die Sender mitfinanzieren. Gegen einen höheren Preis schalten die Sender für einen Anwender auch Werbung aus. Viele Trivid-Anlagen können zudem Dokumente in exzellenter Qualität ausdrucken – Texte, Grafiken, Bildausschnitte, Standbilder – oder auf andere Medien speichern wie Datenkristalle, Multipads, Chips und dergleichen.
Dank der zur Verfügung stehenden Technik, die nahezu jede Bild- und Tonmanipulation erlaubt, wird bei allen Sendungen, die authentisches Material präsentieren, in der rechten unteren Ecke des Bildes ein Signet eingeblendet. Fehlt dieses Signet, ist das Material in irgendeiner Form bearbeitet, künstlich oder manipuliert. Das Signet darf also nur dann auftauchen, wenn eine Rede des Terranischen Residenten in voller Länge gezeigt wird – sobald sie geschnitten wird, trägt sie das »Original«-Logo nicht mehr. Eine Kontrollkommission wacht unerbittlich über den Gebrauch des Signets; Missbrauch wird schwer geahndet, bis hin zum ruinösen Entzug der Sendelizenz.
Bedeutende Sender und Nachrichtenagenturen der LFT sind unter anderem: FTN (First Terrestrian Networks), TNT (Terra Network Trivid), TTR (Terrania Trivideo), TTC-Trivid (Total Terrania Colportage – ein Infotainmentsender), TNR-weltweit (ein Trividsender), EAS (Earth & Space als Nachrichten-Wissenschaftsagentur und Sender), Albion3D (ein Infotainmentsender), und 24-7-365 (umgangssprachlich auch »Rundum-Trivid« genannt). Hinzu kommen Space-Journal und Terrania Post im Mediencenter an der Terrania Plaza in Terrania sowie einige weitere wie Blue Nebula oder Freie Milchstraße.
Rainer Castor