PRTF - Perry Rhodan Technik Forum

DER HALBRAUM - UND PROF. DR. ARNO KALUP

[update von Manual of Science 8. und 9.]


(c) Rainer Castor, 11.02.2000

Die Konfrontation mit sog. »Halbraum-Phänomenen« bescherte Terra einen über das arkonidische Erbe hinausgehenden, ersten Ansatz zu neuen Entwicklungen: Als im April 2042 die Heimstatt von ES, WANDERER, von einer Druuf-Überlappungsfront heimgesucht wurde, war es der Arkonide Atlan, dem es gelang, ein mathematisches Modell zu entwickeln. Wir verweisen an dieser Stelle auf seine Ausführungen, die am 24. April 2042 an Bord der DRUSUS aufgezeichnet wurden und seither Bestandteil der Ausbildung sind [aus PR 69]:

»Das Einstein-Kontinuum ist ein unanschauliches Gebilde, der Hyperraum ist es noch in weitaus stärkerem Maße. Wie könnte dann die Kreuzung zwischen beiden, der Halbraum, etwas anderes sein? Machen wir uns ein Modell. Stellen wir uns den Hyperraum als ein Gebilde vor, das um ein fünfdimensionales Achsenkreuz aufgespannt ist. Versetzen wir dieses Gebilde in Drehung und messen der einen Hälfte der fünfdimensionalen Kugel, die als Rotationsfigur dabei entsteht, eine höchst merkwürdige Eigenschaft bei: Sie verzerrt die Achsen, die sich jeweils in ihr befinden. Sie verkürzt sie, und zwar ist das Maß der Verkürzung eine stetige Funktion der Rotationsgeschwindigkeit. Beim Eintritt in die verzerrende Kugelhälfte hat die Achse noch ihre ursprüngliche Länge, dann beginnt sie sich zu verkürzen. In dem Augenblick, in dem sie die Hälfte des Weges durch die verzerrende Kugelhälfte zurückgelegt hat, ist die Achse völlig verschwunden. Danach beginnt sie wieder zu wachsen, und in der Sekunde, in der sie aus der verzerrenden Halbkugel austritt, hat sie ihre ursprüngliche Größe wiedererlangt. Da es sich um eine Halbkugel handelt und das Koordinatengerüst des Hyperraums aus fünf Achsen besteht, sind an der Verzerrung in jedem Augenblick zwei oder drei Achsen beteiligt, niemals mehr und niemals weniger. Das Wichtige ist nun, den Drehsinn des Koordinatengerüsts festzulegen... Da Wanderer in keinem Augenblick sichtbar ist, andererseits aber, nach den Signalen zu urteilen, die die Station Strukturtaster fortwährend empfängt, niemals völlig dem Hyperraum angehört, muß die fünfte, also die j-Achse, sich in einem Zustand dauernder Verzerrung befinden, ohne jemals ihre volle Länge zu erreichen und ohne jemals ganz zu verschwinden. Denn erreichte sie ihre volle Länge, befände sich Wanderer vollständig im Hyperraum, und die Taster würden keine Signale mehr empfangen. Verschwände sie jemals ganz, dann würde Wanderer im selben Augenblick auf den Bildschirmen auftauchen, denn Verschwinden der j-Achse bedeutet Rückkehr ins Einstein-Universum. Das also ist die Situation, in der Wanderer sich befindet. Natürlich ist der Zustand metastabil. Ein winziger Anlaß reicht aus, um den Halbraumeffekt verschwinden zu lassen.«

Erst später sollte klar werden, daß durch den »Halbraum« der Einstieg in eine neue Form überlichtschneller Fortbewegung ermöglicht wurde. Ende Dezember 2043 gelang es, ein Druuf-Überlichttriebwerk zu erbeuten sowie einen Druuf gefangen zu nehmen, der zur Technik seines Volkes befragt werden konnte. Schon nach vier Wochen war das Prinzip ausreichend exakt erkannt. Eine der am bekanntesten gewordenen Darstellungen der Wirkungsweise des Druuf-Antriebes stammte von Professor Peter K.H. Lawrence vom TIT, die - anders als er es sich vorstellte, Zitat: »Der Versuch, ein Bild, ein Modellbild zu entwerfen, geht hart an die Grenze des Erlaubten« - in die Lehrbücher der Technik einging und dort für Jahrhunderte unverändert blieb [aus PR 82]:

»Man kann ein Stück fester Materie erhitzen. Man kann ihm Wärme zuführen, und für jede Kalorie, die dem Stück zugeführt wird, erhöht sich seine Temperatur, je nach der spezifischen Wärme der Materie, um einen bestimmten Betrag an Graden. Aber man wird schließlich einen Punkt erreichen, an dem die zugeführte Wärme nicht mehr dazu verwandt wird, die Temperatur des Probestücks zu erhöhen, sondern dazu, seinen Aggregatzustand zu ändern. Nehmen Sie als konkretes Beispiel ein Stück Eis, H2O im festen Aggregatzustand, um es genau zu sagen. Wir fangen bei minus zehn Grad Celsius an, das Eis zu erwärmen. Je mehr Wärme wir ihm zuführen, desto höher wird seine Temperatur, bis wir den Wert null Grad Celsius erreichen. Wenn wir Eis bei null Grad Wärme zuführen, erwärmt es sich zunächst nicht weiter, sondern schmilzt. Es bleibt bei einer Temperatur von null Grad, bis es ganz zu Wasser geworden ist, also H2O-flüssig, und erst dann wird die zugeführte Wärme wieder verwandt, um die Materie, nun das Wasser, auf höhere Temperatur zu bringen. Die Wärmemenge, die wir bei null Grad zugeführt haben, ohne daß sich die Temperatur dabei erhöht hätte, nennen wir die Schmelzwärme des Eises, auf das Mol bezogen: Die molare Schmelzwärme.

Sie werden mich, zukünftige Galaktonauten, die Sie sind, fragen, was denn das schmelzende Eis mit Ihrem Beruf als Raumfahrer zu tun habe. Lassen Sie mich das Ihnen erklären: Sie führen ihrem Schiffstriebwerk Energie zu, und das Triebwerk erhöht die Geschwindigkeit Ihres Schiffes. Dieses Prinzip funktioniert, wie Sie wissen, nicht grenzenlos. Wir haben bisher geglaubt, daß wir eine ganz bestimmte Grenze, nämlich die Lichtgeschwindigkeit, auf diese Weise nicht überschreiten könnten.
Die Druuf glauben das nicht mehr. Ebenso wie wir führen sie ihren Triebwerken Energie zu, um die Geschwindigkeit zu erhöhen. Aber dann kommt der Punkt, an dem die zugeführte Energie nicht mehr dazu verwandt wird, die Geschwindigkeit zu erhöhen, sondern dazu, den Zustand des Fahrzeuges zu verändern - nennen Sie es meinetwegen den Aggregatzustand, um im Bild zu bleiben. Natürlich wird nicht aus dem bisher festen Schiff ein flüssiges Schiff, wie beim Eis, sondern der Zustand des Schiffes ändert sich in der Weise, daß es nach Zufuhr eines bestimmten Energiebetrages nicht mehr dem vierdimensionalen Kontinuum, sondern einem übergeordneten Raum angehört.

Es ist also ähnlich wie beim Eis: Die Funktion, die die Temperaturzunahme pro Masseneinheit und pro zugeführter Wärmemengeneinheit in Abhängigkeit von der Temperatur beschreibt, verläuft kontinuierlich bis zum Schmelzpunkt, dort hat sie eine Unstetigkeit, eine Zacke. Man sagt: Dort ist zu einer beliebig kleinen Änderung der Temperatur eine Zufuhr einer endlichen Wärmemenge notwendig. Ähnlich beim Druuf-Raumschiff: Geschwindigkeitszunahme pro Massen- und Energieeinheit, als Funktion der Geschwindigkeit aufgetragen, ist eine kontinuierliche Funktion - bis zu jenem Grenzpunkt. Dort entsteht eine scharfe Zacke, einer Delta-Funktion ähnlich [vgl. Abb]. Sie markiert die Stelle, an der die zugeführte Energie dazu verwendet wird, das Schiff in einen anderen Ordnungszustand zu versetzen. Bitte, meine Herren, werten Sie das nicht mehr als einen Vergleich. Er hinkt sogar an mancher Stelle. Die Struktur der dem Triebwerk zugeführten Energie muß bedacht werden, außerdem die Art des Antriebs - und viele Dinge mehr. Was ich sagte, soll zu weiter nichts dienen, als Ihnen ein Bild von dem Vorgang als solchem zu verschaffen. Denken Sie daran, daß Sie sich in einem Bereich der Wissenschaft bewegen, für den die Unanschaulichkeit unabdingbare Forderung ist.«

Wärme

Soweit Professor Lawrence. Um vom Grundprinzip des Vorganges zum praxisreifen Aggregat zu kommen, bedurfte es fast sechs Jahrzehnte und eines Genies wie Professor Doktor sc. hyp. (scientiae hyperphysicorum) Arno Kalup, ohne den diese Umsetzung mit großer Wahrscheinlichkeit deutlich länger gedauert hätte oder gar gescheitert wäre.

Durch Kalup wurde nicht nur die terranische Technik revolutioniert, durch ihn erhielten wir auch ein neues, besseres Verständnis übergeordneter Phänomene an sich. Arno Kalups großer Beitrag war, daß er - energisch, polternd und mit deftiger Sprache, wie sonst wohl! - darauf hinwies, daß die von den Arkoniden übernommene Betrachtungsweise hyperenergetischer Vorgänge zwar insbesondere für den Bereich der Hyperelektromagnetik äußert hilfreich und schlüssig war, für Beschreibungen anderer hyperenergetischer - und hyperphysikalischer Phänomene überhaupt - allerdings etliche problematische Seiten aufwies und in vielen Fällen gar keine Eignung hatte. Bei Halbraumtechnologie versagte das gewählte Modellbild nahezu vollständig. Kalup wörtlich: »Es ist zwar eine grundlegende Eigenschaft von Modellbildern, daß sie hinken, doch kann durch richtige Auswahl immerhin zwischen starkem Humpeln und leichtem Beinnachziehen gewählt werden...«

Er war einer der größten Hyperphysiker seiner Zeit und maßgeblich an der Halbraum-Erforschung beteiligt; er zeigte schon als Schüler ein besonders Gespür für hyperphysikalische Zusammenhänge und konnte als erster Terraner das von den Arkoniden übernommene Weltbild um entscheidende Erkenntnisse erweitern. Als Kalup Hyperphysik studierte und sich daran machte, seinen Doktortitel zu erwerben, waren die von den Druuf übernommenen grundsätzlichen Erkenntnisse hinsichtlich derHalbraumprinzipien rund dreißig Jahre alt. Dennoch kam die terranische Forschung nicht so recht voran - und es bedurfte wohl eines Genies wie Kalup, um sich aus den Zwängen, die die Vorgaben der arkonidischen Hyperphysik und Hypermathematik darstellten, zu befreien.

Deshalb soll an dieser Stelle kurz auf sein Leben eingegangen werden: Über Arno Hieronymus Kalups Geburtsdatum wurden ebenso zwiespältige Angaben wie über sein Todesdatum gemacht; »offizielles« Geburtsdatum war zwar der 17.4.2050 [PR-LEXIKON], tatsächlich hatte er aber schon am 3.7.2043 »das Licht der Welt erblickt« [gem. Angabe in PR 100!!]. Es handelte sich um eine Kaiserschnitt-Notgeburt in den frühen Morgenstunden, weil die hochschwangere Mutter bei einer fehlgeschlagenen Entführung durch das ISC am 1.7.2043 in einen Transmitterunfall verwickelt wurde (Druuf-Überlappung [® vgl. PR 87]), das Neugeborene aber infolge hyperphysikalischer Einflüsse einer ArtStasis-Konservierung unterlag und später wegen »Massenschwankungen durch 5D-Fluktuationen« mehrere Jahre künstlich stabilisiert wurde. Der hyperenergetische Kokon baute sich nur langsam ab und erlosch am 17.4.2050. Die weitere Entwicklung verlief dann normal. Kalups Werdegang in Stichworten: Studium von 2071 bis 2077 am TIT (Promotion: Eineneue Maßeinheit für das hyperenergetische Spektrum? - Bewertung: summa cum laude), 2090 Entwicklung und Veröffentlichung des »Kalupschen Parallelwelten-Modells«, 5.1.2102 erste Zelldusche, ab 2326 Zellaktivator; Paratronunfall am 25.3.2440 (so die offizielle Redeweise, tatsächlich handelte es sich um ein Attentat der sog. Hydra-Assassinen), zunächst für tot erklärt, weil teilentstofflicht; erst am 5.8.2473 Rekonstitution dank Waringers erneutem Paratron-Einsatz, fortan aber von »Auflösungseffekten« bedroht; endgültiges »Verwehen« (Abdrift in Hyperraum?) am 17.11.2940 [vgl. SOL 3: ABSCHIED].

Nach ihm wurde das neue Überlicht-, Halbraum- bzw.Lineartriebwerk ebenso benannt - der Kalupsche Kompensationskonverter, kurz KALUP -, wie die bis zur Einsatzreife dieses Aggregats unbekannte Art einer mathematisch einfacheren Definition der Schwingungsfrequenzen übergeordneter, fünfdimensionaler Energieeinheiten [lt. PR 500]. Die Benennung der Einheit wie auch desKonverters nach seinem »Erfinder« brachte den als cholerisch bekannten Hyperphysiker zunächst ziemlich in Rage, dennoch »mußte« er sich dem Schiedsspruch einer Fachkommission beugen; daß er sich letztlich ziemlich geschmeichelt fühlte, steht außer Frage, doch er hätte dies nie zugeben.

Vermutlich war es der »verfahrenen Situation« zu verdanken - man kam keinen Schritt weiter! -, daß überhaupt auf die Ideen des jungen Mannes gehört wurde. Aber in der Not frißt der Teufel bekanntlich Fliegen, und es wird nach jedem sich nur bietenden Strohhalm gegriffen. Kalup erkannte natürlich seine Chance und entwickelte - ausgehend von intensiven Howalgonium-Untersuchungen - einen theoretischen Hintergrund, der sich nicht nur auf das Verständnis der hyperphysikalischen Phänomene insgesamt auswirkte, sondern vor allem in der Praxis als KALUP für lange Zeit die überlichtschnelle Raumfahrt prägen sollte.

DAS »KALUP« – EINE NEUE EINHEIT IM ZUGE
DER HALBRAUMERFORSCHUNG

Der Halbraumeffekt beruhte, kurz gesagt, auf der Kombination einer Koordinatenverzerrung (vor allem der j-Achse) und der Rotation des Systems, so daß eine Enklave entstand, die zwar einerseits quasi ein Stück Standarduniversum »mitnahm«, andererseits aber weder direkt dem Hyperraum (lim. Ekonv.® 0) noch dem Standarduniversum (lim. Ej® 0) angehörte.

Das »Kalup« als Maßeinheit löste die bisherige arkonidische Umschreibung von Hyperschwingungen ab, weil es gleichzeitig in der Lage war, eine quantitative Aussage bezüglich der »Stofflichkeit/Manifestation« von konventioneller Materie (mit ihren Teilkomponenten Masse und Energie) zu machen.

Von ihrer Definition her ermöglichte sie ein besseres Verständnis - ohne die alte Hef-Einheit deshalb überflüssig zu machen, die lange Zeit parallel zum Kalup Anwendung fand und mit Erforschung der höchstfrequenten Bereiche entsprechend nach oben erweitert wurde: Je nach behandeltem Problem erwies sich mal die eine, dann die andere Variante als besser geeignet, und es gab unter Hyperphysikern eine lebhafte Kontroverse darüber, welche nun zur Beschreibung der Hyperraumphänomene am besten geeignet war. Am TIT wurde meist dem Kalup der Vorzug gegeben, weil es von seinem Ansatz her vollständiger war. Daß es zeitweise überdies noch eine dritte Variante gab - vor allem im Bereich des Hyperfunks angewendet - und im 23. und 24. Jahrhundert eingesetzt wurde, muß ebenfalls erwähnt werden: Das Tront konnte sich auf Dauer aber nicht durchsetzen und wurde bei der 7. Generalkonferenz für Basiseinheiten des Solaren Imperiums im Jahr 2415 endgültig für ungültig erklärt [aus PR 196: ...Die amtliche Hyperkomfrequenz des Planeten Plophos war mit 1124,37589 Gigatront festgelegt worden. Die Leistung der Großfunkstation von Plophos betrug 82 Millionen Kilowatt...].

Was brachte den Hyperphysiker nun zur nach ihm benannten neuen Einheit? Strukturtaster-Diagramme zeigten die fürTransitionen charakteristischen Doppelpeaks, die die Ent- und Rematerialisation des Objekts markierten, als hohen Ausschlag auf der Skala von Hyperenergie bzw. Hyperfrequenz. Jahrtausende der Erfahrung hatten dazu geführt, daß arkonidische Strukturtaster rein qualitativ auf den markanten Doppelpeak ansprachen, jedoch keine quantitative Aussage machten, denn angeschlossene Hyperpeiler lieferten die Richtungsangabe und - per Dreieckspeilung - auch die Entfernung.

Die Konfrontation mit den Halbraum-Triebwerken der Druuf hatte nun erstaunliche Strukturtaster-Diagramme zur Folge gehabt: Einer kurzen, steilen Eingangszacke folgte das Absinken auf eine Linie, die »ziemlich konstant bleibende Restenergie-Einheiten« [PR 70] markierte, und zum Abschluß nochmals einen kleinen Stoß zeigte, identisch mit dem Rückfall ins Standarduniversum. Schon Atlans Wissenschaftler sprachen vor dem Untergang von Atlantis deshalb davon, »als befände sich das unbekannte Schiff halb im Hyperraum und zur anderen Hälfte im Normaluniversum« [PR 60], während 10.000 Jahre später der Vorgang umschrieben wurde, »als würde da jemand ununterbrochen aus dem Hyperraum kommen, aber nicht sprunghaft, sondern ganz gemächlich und gleichmäßig« [PR 70].

Prof. Dr. Arno Kalup ließ deshalb nach eingehender Untersuchung Strukturtaster-Diagramme anfertigen, die auch einequalitative Aussage machten, und hierbei zeigte sich, daß dem Strukturschock-Wert jeweils ein kleiner Peak - identisch mit dem Augenblick der Entmaterialisation - vorausging. Er betrug bei Transition wie auch beim Halbraum-Übergang 0,013861497 Hef (Abb. 1). Somit hatte Kalup eine Übereinstimmung gefunden, die schließlich zur Ausformulierung der neuen Hyperfrequenzeinheit führte:

Struckturtaster

0,01386 Hef entsprachen 1 Kalup, 1 Hef demnach »eigentlich« 72,14228 Kalup. Mit anderen Worten: Kalup-»Frequenzen« waren jeweils um denFaktor 72,14228 höher angesiedelt als die des Hef-Spektrums, während das Tront gegenüber dem Kalup um nochmals den Faktor 20 höhere Frequenzen lieferte.

Genauere Untersuchungen ergaben, daß auf der Kalup-Skala stets ganzzahlige Vielfache von einem Kalup in Erscheinung traten, sofern es sich um den Bereich > 1 Kalup handelte; Werte von 0 bis 0,999-Periode Kalup dagegen ließen sich beliebig »zerlegen« – mit ihnen waren allerdings auch »sonderbare Entrückungszustände« verbunden, bei denen mit asymptotischer Annäherung an den Grenzwert von 1 Kalup konventionelle Wechselwirkungen immer weniger beobachtet wurden.

Welche praktische Bedeutung ergab sich daraus? Trat Hyperenergie z.B. als Hyperbarie ins Standarduniversum ein (als Masse + Gravitation), mußte für die Materie die Einsteinsche Formel angewendet werden: E = mc2. Arno Kalup gelang es nun, über die arkonidische Sicht von Hyperschwingungen und ihrer Einsatzmöglichkeiten hinaus, einen direkten Zusammenhang zwischen konventioneller und übergeordneter Betrachtung herzustellen, denn im umgekehrten Fall wurde dem (Grenz)wert1 Kalup (1 Kp bzw. 1000mKl, Millikalup) der Übergang (= Entmaterialisation) eines konventionell-manifestierten Objekts (Materie) vom Normalkontinuum zum potentiell-holistischen Zustand des n-dimensionalen Kontinuums zugewiesen (Abb. 2).

Manifestation

Definitionsgemäß wurde also fortan der Semi-Manifestation der Bereich von 0 bis 999,999-Periode Millikalup zugewiesen.

Der asymptotische Grenzwert nahe »0« Kalup umschrieb hierbei eine/die konkret manifestierte Zustandsform mit geringen/nahezu ohne Hyper-Komponenten. Je mehr der Kalup-Betrag (Kappa) gegen »1« strebte, desto intensiver die Entrückung aus dem Normalkontinuum im Sinne einer »unvollständigen Transition«/Semi-Manifestation, wobei exakt »1« dann die »geringstmögliche» Form einer vollständigen Entmaterialisation darstellte. Je höher der numerische Kalup-Betrag von Kappa, desto intensiver (»holistischer«) die übergeordnete Struktur, also das Aufgehen im KOSMISCHEN GANZEN und seiner Verbundenheit von »allem mit allem«; d.h. je mehr sich Kappa dem Wert 1 annäherte, desto weniger wirkten die konventionell-physikalischen Einflüsse und Gesetze auf das Objekt (= optisch-visuelle Verzerrung bis zur Transparenz, weil eine elektromagnetische Wechselwirkung beeinträchtigt wird; reduzierte bzw. keine relativistischen Auswirkungen auf das Objekt wie relativistische Massenzunahme, Längenkontraktion, Zeitdilatation; keine wirksam werdende Massenträgheit etc.).

Energetisch formuliert: Ekonv. strebte gegen Null, Ej wuchs (Abb. 3).

Als formale Erfassung dieses Zusammenhangs ergab sich eine Verknüpfung, wie sie in ähnlicher Form auch bei Zeitdilatation, Längenkontraktion und relativistischer Masse erschien:

Zeitdilatation:Zeitdilatation; beta

Längenkontraktion:Längenkontraktion

relativistische Masse:Masse

SEMI-MANIFESTATION bzw. SEMI-TRANSITION

Semi Manifestation

M: Stofflichkeit/Manifestation im Normalkontinuum;K : (griech. KAPPA): numerischer »Kalup-Betrag« (weil beiK > 1 für eine beliebige Zahl galt wurtzl , ergab sich der Einsatz der »imaginären Einheit«: I²; auch dies ein Kennzeichen, daß der Bereich des konventionellen Kontinuums verlassen wurde).

Beispiele:        

K = 0,10 Kl® M = 0,995

K = 0,50 Kl® M = 0,866

K = 0,90 Kl® M = 0,436

K = 0,99 Kl® M = 0,141

K = 10,0 Kl® M =± i9,95

Für die Praxis hatte das beachtliche Folgen, denn nun war, im Gegensatz zur recht groben arkonidischen Handhabung, einerseits ein Maß für die Feinjustierung gegeben (das eine bessere Abstimmung zwischen Sublicht-Beschleunigung und der synchron laufenden Andruckabsorption/künstlichen Gravitation gestattete), andererseits ließen sich Aggregate konstruieren, die auf Grund der exakteren Parameter-Bestimmung bei Leistungssteigerung dennoch kompakter waren sowie einen deutlich reduzierten Energieaufwand mit sich brachten.

Es gab kaum eine spezifische Anwendung, die derart weit verbreitet und absolut überlebensnotwendig war und gleichzeitig doch als so »normal« angesehen wurde, daß sie kaum noch wahrgenommen oder von den Benutzern hinsichtlich ihrer Konsequenzen erfaßt wurde, wie die aus der Transitions-Technologie abgeleiteten »Andruckabsorber« und den mit ihnen verbundenen Aggregatkomplexen.

Sogar unter Experten wie Techniker und Ingenieure gab es häufig nur recht vage Vorstellungen bezüglich der exakten Wirkungsmechanismen - eine Folge der mit hyperphysikalischen Phänomenen grundsätzlich verbundenen Unanschaulichkeit -, und die Praktiker, ob Raumfahrer oder Normalbürger, waren am theoretischen Background ohnehin nicht sonderlich interessiert: Anfänglichem Staunen und Unverständnis, als diese Möglichkeiten und Mittel von den Arkoniden übernommen und auf Terra nachgebaut wurden, folgte rasch ein »Gewöhnungseffekt«, der in vielem der Situation des 20. Jahrhunderts alter Zeitrechnung im Verhältnis der Menschen zum »Strom«, sprich der elektrischen Energie und ihrer Nutzung, entsprach - Einsatzmöglichkeiten und Geräte des täglichen Lebens waren Legion, tieferes Verständnis und Detailkenntnis dagegen auf einen kleinen Kreis beschränkt; für den Rest kam Strom »nur aus der Steckdose«.

Bezogen auf die Technologie und die Anwendungen der Semi-Manifestation bzw. Semi-Transition bot sich ein ähnliches Bild: Daß es sich bei den Wirkungen um drei Hauptkomponenten handelte, die im wechselseitigen Zusammenspiel meist kaum zu trennen und miteinander häufig engstens verknüpft waren, konnte noch als Allgemeinwissen vorausgesetzt werden; jeder kannte Andruckabsorption (Trägheitsdämpfung), Schwerkraftsimulation (künstliche Gravitation) und Aufhebung der Schwerkraft (Antigravitation). Doch schon bei den Andruckabsorbern gab es viele jargongefärbte Umschreibungen; es war die Rede von »andruckabsorbierenden Entzerrzungsfeldern« [PR 19] oder es wurde von »Antiballungsfeldern« gesprochen, die »durch gefahrlose Aktivierung des elektrischen Potentialhaushalts jeder
organischen Zelle und jedes nichtorganischen Moleküls... die gefährliche Komprimierung« verhinderten [PR 367], während fachwissenschaftlich exakt die Rede war von der »Strukturfeldeinlagerung einer Semi-Transition zur beliebigen Gravitationskonvervierung und -justierung durch Inerter« [HC-14].

Der Begriff »Inerter« war hierbei von inert (untätig, träge) abgeleitet, ausgehend von lateinischen iners (Gen. inertis) mit der gleichen Bedeutung, und stand für Aggregate, die jenes Inertialsystem schufen und aufrechterhielten, das, durch Abtrennung vom übrigen Standarduniversum, zunächst alle Beharrungskräfte träger Masse unwirksam machte, weil bei der Semi-Manifestation durch unvollständigen Übergang zum Hyperraumniveau eine eigenständige Enklave erschlossen wurde, eine »Raumzeitnische«, ohne daß es zur Entmaterialisierung kam (»hyper-machsches Prinzip«). Der Inhalt des Strukturfelds war durch diese »Entrückung« ausreichend separiert, so daß alle konventionellen Außenkräfte und Einflüsse theoretisch auf unendliche Distanz abgedrängt wurden und nicht wirksam wurden; in der Praxis genügte dagegen schon die raumzeitliche »Distanz« von wenigen Lichtstunden, weil im Standarduniversum jede Wechselwirkung maximal Lichtgeschwindigkeit erreichte und zur Überbrückung Stunden benötigt hätte, um vom »Außen« eine Wirkung im Feld-»Inneren« zu erzielen. Daß sich für Außenstehende das feldumschlossene Objekt aus diesem Grund in eine »pseudo-substantielle« Struktur verwandelte, verbunden mit durchscheinend-verwischten Konturen und einer häufig als nebelhaft-teilmateriell umschriebenen Form, war ein Sekundäreffekt, dem häufig kaum Beachtung geschenkt wurde (kamen die auf Maximal-Leistung hochgefahrenen Andruckabsorber in dieser Form doch ohnehin meist bei Raumschiffen im relativitischen Geschwindigkeitsbereich zum Einsatz, so daß die beobachteten Effekte mit denen relativistischer Natur - Längenkontraktion und Zeitdilatation - »verschmolzen«).

Die als Praktiker bekannten Arkoniden hatten sich vor allem auf Robustheit und Zuverlässigkeit konzentriert, waren allerdings mit ihrer später nur als unzureichend erkannten phänomenologischen Hyperphysik nicht in der Lage gewesen, die Technik der Semi-Manifestation im Rahmen einer »extremen Feinjustierung« ausreichend zu erklären, so daß es nicht überschreitbare Leistungsgrenzen gab. Der Grund hierzu war offensichtlich: Feldstrukturen dieser Art, bei denen der Grad der Entrückung kontinuierlich Richtung »endgültigem Entmaterialisationspunkt« gesteigert werden mußte, sich diesem aber nur asymptotisch annähern durfte (sonst hätte mit vollständiger Schließung des Feldes ja eine Transition das Objekt ganz aus dem Standarduniversum gerissen), machten eine Handhabung notwendig, über die die Arkoniden nicht verfügten. Sie scheiterten vor allem bei der Stabilisierung des feinjustierten Zustands - ab einem gewissen Punkt kam es stets zur (vorzeitigen) Transition.

Erst Prof. Dr. Arno Kalups Halbraumforschung und die Einführung des »Kalups« als neue Maßeinheit für das hyperenergetische Spektrum schufen die Grundlagen, um auch praktisch diese Feinjustierung in den Griff zu bekommen.

aus PRC 1972 »SEMI-MANIFESTATION I«:
Jedes Volk, das im Zuge der hyperphysikalischen Forschung mit Transitions-Strukturfeldern experimentiert, stößt nahezu zwangsläufig auf ein bemerkenswertes Phänomen, von dem sich eine ganze Untergruppe der sogenannten Transitions-Technologie ableitet: Während vollständig geschlossene Strukturfelder im allgemeinen zur tatsächlichen Transition führen, also zu einer Entstofflichung mit anschließender Rematerialisierung, bewirken unvollständig geschlossene Strukturfelder innerhalb ihres Wirkungsbereichs das Entstehen einer Mischzone zwischen konventioneller und übergeordneter Struktur, verbunden mit dem Effekt, daß Wechselwirkungen des Standarduniversums bis zu einem gewissen Grad »verdrängt« und somit (nahezu) nicht wirksam werden.
Häufig spricht man deshalb von »separaten Raumzeitnischen« oder »beruhigten Zonen«; umschrieben wird das Phänomen an sich als Semi-Transition oder Semi-Manifestation: semi = lateinisch »halb, teilweise«; manifestus = lateinisch eigentlich »handgreiflich machen«, zu manus »Hand«. Bei den Terranern wird Manifestation deshalb im Gegensatz zu Materialisation dann verwendet, wenn es sich um eine »ganzheitliche Verkörperung« dreht, die auch »unstoffliche Qualitäten« einschließt.
Vor allem drei Hauptkomponenten sind mit der Anwendung von Semi-Manifestation verbunden, nämlich Andruckabsorption (Trägheitsdämpfung), Schwerkraftsimulation (künstliche Gravitation) und Aufhebung der Schwerkraft (Antigravitation). Ihr kombinierter Einsatz ist einerseits für jede moderne Raumfahrt unabdingbar, andererseits kommen sie durch ihre weite Verbreitung ohne Rücksicht auf die Kenntnis der exakten Wirkungsmechanismen zum Einsatz. Unter dem Strich ergibt sich deshalb ein pragmatischer Gewöhnungseffekt, der dem der Menschen des ausgehenden 20. Jahrhunderts zum »Strom« gleichkam, sprich der elektrischen Energie und ihrer Nutzung: Einsatzmöglichkeiten und Geräte des täglichen Lebens waren Legion, tieferes Verständnis und Detailkenntnis dagegen auf einen kleinen Expertenkreis
beschränkt – für den Rest kam »Strom aus der Steckdose« ...
Feldstrukturen, bei denen der Grad der Entrückung zwar kontinuierlich Richtung »endgültigem Entmaterialisationspunkt« gesteigert werden muß, sich diesem aber nur asymptotisch annähern darf (weil mit vollständiger Schließung des Feldes eine Transition das Objekt ganz aus dem Standarduniversum reißt), machten für die Feinjustierung eine Handhabung notwendig, die erst durch Prof. Dr. Arno Kalups Halbraumforschung und die Einführung des »Kalups« als neue Maßeinheit für das hyperenergetische Spektrum auf eine sichere Basis gestellt wurde: Seither scheiterte man nicht mehr an der Stabilisierung, die ab einem gewissen Punkt bis dato stets zur vorzeitigen Transition geführt hatte.
Definitionsgemäß wird dem (Grenz-)Wert von exakt einem Kalup der Übergang (= Entmaterialisation) eines konventionell-manifestierten Objekt vom Standarduniversum zum potentiell-holistischen Zustand des n-dimensionalen Kontinuums zugewiesen. Der Bereich von 0 bis 999,99-Periode Millikalup (mKl abgekürzt) umfaßt die Semi-Manifestation, wobei die eigentliche »Entrückung« erst ab etwa 750 mKl deutliche Wirkung zeigt. Daß höhere Hyperfrequenzen der Kalup-Skala stets ganzzahlige Vielfache von einem Kalup sind, Werte im Millikalupbereich also zwangsläufig für Semi-Manifestation stehen, sei an dieser Stelle nur der Vollständigkeit halber erwähnt (auf die weiteren Zusammenhänge wird gegebenenfalls an anderer Stelle einzugehen sein).
Eine Feinjustierung von 999 mKl auf mehr als zehn bis zwanzig Stellen hinter dem Komma genau überschreitet im allgemeinen sogar die terranischen Möglichkeiten, erwies sich allerdings für die Praxis meist auch als überflüssig.

aus PRC 1973 »SEMI-MANIFESTATION II«:
Semi-Manifestation ist ein im Grunde nur modellhaft erfaßbares Phänomen, darauf beruhend, daß sich im Standarduniversum jede konventionelle Wechselwirkung
nur mit maximal Lichtgeschwindigkeit ausbreiten kann. Nimmt aufgrund der Entrückung, bei der im Verhältnis zum übrigen Weltraum das feldumschlossene Objekt quasi eine pseudo-substantielle Struktur annimmt, die relative Distanz den Wert von einigen Lichtstunden an, muß jeder Einfluß zwangsläufig unwirksam bleiben, weil er Stunden benötigen würde, um überhaupt das Objekt zu erreichen. Konventionell läßt sich diese Relativdistanz natürlich gar nicht abmessen – es handelt sich bei der millimeterdünnen Grenzschicht des unvollständig geschlossenen Strukturfeldes schließlich um einen Prozeß auf übergeordneter Basis, zu dessen Beschreibung es der Formalismen der Hyperphysik bedarf. Faustregel ist hierbei aber: Je extremer die Feinjustierung wird, desto größer der Wert der Relativdistanz« – theoretischer Grenzwert ist die Annäherung an unendlich (mathematisch: lim.® ¥ )...

aus Traversan 6:
...Die Kombination von künstlicher Gravoregelung und Trägheitsabsorption war fachwissenschaftlich formuliert die »Strukturfeldeinlagerung einer Semi-Transition zur beliebigen Gravitationskonservierung und -justierung durch Inerter«. Diese Inerter schufen, als Abkömmlinge der Transitions-Technologie, ein Inertialsystem, das, durch Abtrennung vom übrigen Normalkontinuum, alle Beharrungskräfte träger Masse unwirksam machte. Grundlage hierzu war der als Semi-Transition oder auch Semi-Manifestation umschriebene Effekt, der einem unvollständigen Übergang zum Hyperraum entsprach, ohne daß es zur Entstofflichung kam, so daß alle konventionellen Außenkräfte und Einflüsse zumindest theoretisch auf unendliche Distanz verdrängt wurden. In der Praxis war die Feinjustierung jedoch Beschränkungen unterworfen: Ein nur modellhaft zu erfassendes Phänomen, darauf beruhend, daß sich im Standarduniversum jede konventionelle Wechselwirkung nur mit maximal Lichtgeschwindigkeit ausbreiten konnte. Nahm aufgrund der Entrückung, bei der im Verhälnis zum übrigen Weltraum das feldumschlossene Objekt eine »pseudo-substantielle« Struktur annahm, die »relative Distanz« den Wert von einigen Lichtstunden an, mußte jeder Einfluß zwangsläufig unwirksam bleiben, weil er Stunden benötigen würde, um überhaupt das Objekt zu erreichen. Konventionell ließ sich diese Relativdistanz natürlich gar nicht abmessen - es handelte sich beim millimeterdünnen Semi-Transitionsfeld schließlich um einen Prozeß auf übergeordneter Basis. Zur eindeutigen Beschreibung bedurfte es der Formalismen der Hyperphysik; nur mit ihnen ließ sich der paradoxe Effekt erfassen, daß es sich um eine scheinbar unbeschleunigte Raum-Enklave handelte, während das Gesamtsystem in Bezug zum übrigen Universum bewegt wurde. Weil überdies die Andruckabsorption nur die Beharrungskräfte neutralisierte, der Einsatz der Impulstriebwerke in der Ringwulstperipherie aber zusätzliche Verspannungen bewirkte, die nicht direkt auf den Massenschwerpunkt einwirkten, war zur zusätzlichen Absicherung ein von den sogenannten Spittoks erstelltes, zweites und schwächeres Semi-Transitionsfeld erforderlich, das im allgemeinen auch unkontrolliertes Rucken oder Zentrifugalkräfte bei Drehungen um die Raumachsen absorbierte...

aus HC-14:
...»Vom Prinzip her sind die Absorber, fachwissenschaftlich korrekt Inerter genannt, Abkömmlinge der Transitionstechnologie. Der Unterschied zu den eigentlichen Transitionsaggregaten besteht darin, daß hier die Projektoren ein nicht vollständig geschlossenes Strukturfeld schaffen. Das Ergebnis dieses halbwegs eingeleiteten Übergangs zum Hyperraum ist die Erschließung eines vom übrigen Weltall separierten Inertialsystems, dessen Grenzschicht das Strukturfeld der Semi-Transition bestimmt, bei dem alle konventionellen Außenkräfte und Einflüsse theoretisch auf unendliche Distanz abgedrängt werden...«
Er wies auf Positroniksimulationen. Der Durchmesser des Strukturfelds entsprach dem, der von der größten Ringwulstausdehnung markiert wurde. Winzige Ausleger ragten dort an mehreren Stellen leicht über die äußeren Feldausläufer hinaus: Es handelte sich um Meßfühler und non-mechanische Laserkreisel, die zur Synchronisationssteuerung notwendig waren, in Gefahrensituationen allerdings ebenfalls vom Feld eingeschlossen werden konnten: Die Andruckabsorption war nur die halbe Miete, weil sie lediglich die Beharrungskräfte neutralisierte; der Einsatz der Impulstriebwerke im peripheren Bereich des Ringwulstes führte aber auch zu Verspannungen der Zellenstruktur, weil die Vektoren nicht direkt auf den Massenschwerpunkt wirkten. Deshalb war ein zweites, schwaches Strukturfeld erforderlich – von den sogenannten Spittoks erzeugt –, um statisch gefährdete Rumpfbereiche zusätzlich abzusichern. Diese Wirkung wurde von den Materialeigenschaften des Arkonstahls selbst unterstützt, dessen Kristallfeldintensivierung Memo-Fähigkeit beinhaltete; die »Rückstellkraftwirkung« gewährleistete bis zu einem gewissen Belastungsumfang gleichbleibende Form.
»In der Praxis ist die Problematik der Feinjustierung weiterhin ungelöst, doch es genügt letztlich schon die raumzeitliche Distanz von wenigen Lichtstunden: Weil im konventionellen Universum jede Wechselwirkung maximal Lichtgeschwindigkeit erreicht, bleiben sämtliche Außeneinflüsse – weil sie zur Überbrückung Stunden benötigen – insofern ohne Auswirkung, weil sich das Raumschiff nach Ablauf dieser Zeit längst an einem anderen Ort befindet.«
Die Ausführungen des Hyperphysikers zu unterbrechen, wenn er erst mal in Fahrt gekommen war, hatte ich schon vor Jahren aufgegeben. Die Synchronisation mit den Impulstriebwerken gestattet den paradoxen Effekt, dachte ich zu Speedys Erklärungen, daß wir inmitten einer scheinbar unbeschleunigten Raum-Enklave verharren, während das Gesamtsystem relativ zum übrigen Universum bewegt wird. Ein Prinzip, das nur durch die Formalismen der Hyperphysik einwandfrei zu beschreiben ist...

Ultrasemi-Manifestation
Im Zusammenhang mit der Kosmischen Fabrik MATERIA beobachtetes Phänomen.

aus PRC 1972 »SEMI-MANIFESTATION I«:
Obwohl MATERIA nicht in einen direkt sichtbaren Schutzschirm gehüllt ist, zeigen die Beobachtungen, daß das Gebilde von einer recht ausgedehnten Blase
umgeben ist, die zweifellos dem Effekt einer »beruhigten Zone« gleichkommt. Eine Auswertung der Emissionsdiagramme erweist sich als schwierig, doch man hat es hier mit einem Phänomen zu tun, das dem einer Semi-Manifestation grundsätzlich entspricht, in seiner Leistungsfähigkeit allerdings deutlich über die bekannten Werte hinausreicht. Nach einer ersten Analyse sprechen Aagenfelt und Rakane von einem Entrückungsgrad durch Feinjustierung, der nur noch Bruchteile von der eigentlichen Transition entfernt ist – »Bruchteile«, die quasi in quantenmechanische Unschärfe hineinreichen! Heißt mit anderen Worten: Zu einem beliebigen Zeitpunkt der Beobachtung ist gar nicht eindeutig festzustellen, ob MATERIA überhaupt noch Bestandteil des Standarduniversums ist oder schon zum Hyperraum gehört – allein die angewandte Meßmethode entscheidet, ähnlich wie beim Wellen- und Teilchenaspekt von Materie. Weiterhin sieht es so aus, daß als Sekundärerscheinung das Feldinnere MATERIAS eine Enklave vertrauter Raumzeitstruktur konserviert oder stabilisiert.

aus PRC 1973 »SEMI-MANIFESTATION II«:
Streuemissionen lassen den Schluß zu, daß maßgeblich an der Ausbildung der »beruhigten Zone« MATERIAS ein mit dem Carit verbundener Prozeß beteiligt sein
muß. Dieses ist, soweit bislang bekannt, ein exotisches Material, zu dessen Herstellung der »Ultimate Stoff« benötigt wird; Carit kann bis zu einem unbekannten Grad Energie aufnehmen und nicht meßbar speichern und diese bei Erreichen eines Sättigungswertes in den Hyperraum abstrahlen. Wird Carit nun einer exakt eingestellten hyperenergetisch-ultrahochfrequenten Induktion ausgesetzt (lateinisch inductio, inducere: »das Hineinführen, -leiten«), kommt es permanent zu Abstrahlungseffekten,
deren primäre Wirkung noch offen ist. Als Sekundäreffekt jedenfalls ergibt sich die Erstellung der »Ultrasemi-Manifestation«. Hervorrufen läßt sich dieses, indem man die Emissionen von Hypertakt-Projektoren modifiziert und mit der Carithülle hyperenergetisch »kurzschließt«...

Ergänzung: Hypertakt-Aufrißfeld und Grigoroff-Blase sind gleichgepolt-gestaffelte Hyperfeldhüllen auf Paratronbasis, deren Hyperfrequenzmaximum (entsprechend einer Gaußschen Glockenkurve/Gaußsche Normalverteilung) bei 5,3x1013 Kalup liegt und deren Projektion durch Interferenz im Sinne einer »hyperäquivalenten Fourier-Signatur« entsteht. Die benutzten Paratron-Frequenzen liegen demnach im Bereich, der der Hyperbarie zugeordnet wird (= 6,854x1012 bis 6,854x1013 Kalup); der UHF-Bereich von »Psi« beginnt ab 8,657x1013 Kalup. Der »Lücke« zwischen beiden Frequenzbändern konnte bislang noch keine »Funktion« zugewiesen werden!! Die Messungen bei MATERIA zeigen nun, daß zur Hyperinduktion eben genau aus diesem Zwischenbereich Hyperschwingungen zum Einsatz kommen, solche also, die an der Grenze zum ultrahochfrequenten Bereich angesiedelt sind, in die gem. der Glockenkurvenverteilung aber auch die Emissionen des Hypertakt-Triebwerks noch hineinreichen. Der Projektorausstoß der PICCOLO (Space-Jet der SOL mit Carit-Hüllle und Hypertakt-Triebwerk!!) wurde dergestalt modifiziert, daß ihr Hypertakt-Triebwerk Hyperfrequenzen hauptsächlich um 7,2x1013 Kalup (± einige 100 Megakalup) lieferte – und auf diese reagierte die hyperinduzierte Carit-Hülle mit Erstellung der »Ultrasemi-Manifestation«, welche zwar naturgemäß nicht das Leistungsvermögen von MATERIA selbst erreichte, aber für den Kommandoeinsatz genügte (geschildert in PR 1972).

Weiterhin umschrieb das Kalup dieHyperfrequenzen, weil es sich im Bereich von K> 1 auf die »Schwingung(en)« von Hyperenergie bezog, wenn auch um den vorgenannten Faktor höher als bei der Hef-Bestimmung; die auf die Hyperfrequenzeinheit Hef bezogene Naturkonstante des Hyperraums KHy von 303.289,555Hef entsprach also einem Wert von 21,88 Megakalup [PRC 798]. Dem direkten Bereich oberhalb von 1 Kp wurden - in Abhängigkeit vom Hyperenergieaufwand und unter Einbezug von j-Achsenverzerrung sowie der Rotation des entsprechenden Systems - ganz allgemein einerseits Halbraumeffekte und deren Ableitungen zugeordnet (die Hyperfrequenzen eines HÜ-Schirms lagen z.B. bei ca. 40.000 Kp), andererseits waren hier auch viele hypermechanische Phänomene anzutreffen. Weiteres Beispiel: Die 5D-Feldlinien-Gravitationskonstante besaß einen Wert von 8,40192*1013 Kp (das 3.840.000-fache der 21,88 MKp-Hyperraumkonstante) und lag damit im Grenzbereich zwischen (Hyper-)Gravitation undPsi-Kraft des hyperenergetischen Spektrums; einem Bereich, dem üblicherweise ein »weißer Fleck« zugeordnet wurde, weil er im Standarduniversum offensichtlich kein Äquivalent hatte.

Neuere Forschungen scheinen nun zu belegen, daß hier die Intelligenz erzeugenden NOON-Quanten angesiedelt sein müssen: Die Senkung der 5D-Feldlinien-Gravitationskonstante um 852 MKp auf 84.018.348 MKp durch die Manips brachte nämlich die »Verdummung« über die Milchstraße, d.h. sie wirkte der natürlichen Fluktuation von NOON entgegen, während andererseits die anschließendeFeinjustierung - eine Anhebung um 132,6583 Millikalup [PR 518; HINWEIS: Im PR-LEXIKON fehlt das Komma!!] - eine leichte Verbesserung der Situation bescherte, gleichzeitig aber auch das Ende des Homo superior [PR 525].

Erklärung: Von der Definition des Kalups her führten Millikalup-Werte zur Semi-Manifestation und bedeuteten eine »Entrückung«: 132,6583 mKl bedingten zwar einen Manifestationsfaktor von M = 0,9912, doch schon die kleine Abweichung von 1 reichte aus, um etwas von der Verdummungswirkung zu kompensieren (ähnlich wie es beim Vordringen in den Halbraum/Zwischenraum beim Linearflug zutraf).

 

 

ANGEWANDTE HALBRAUMTECHNIK

Allgemein: Der Kalupsche Kompensationskonverter, kurz KALUP, hüllt das Raumschiff in ein Kugelfeld (Kalupsches Kompensations-/Kompensator-/Mantelfeld), welches das Raumschiff in eine Enklave einbettet, deren Grenzschicht dem Halbraum entspricht (im Kernbereich jedoch Raumzeit von konventioneller 4D-Metrik beinhaltet: Die Materie ist stabil, Dilatationseffekte bleiben aus; quasi die Mitnahme eines Stückes des Standarduniversums [nach PR 100, 120]). Als Linearraum oder instabile Librationszone wird die eigentliche Anregungszone umschrieben; die Verzerrung ist extrem energieaufwendig, und der Wirkungsgrad des Kalupschen Kugelfeldes »zur Totalkompensation vier- und fünfdimensionaler Konstanten« entsprechend abhängig von seinem Energiegehalt: Je besser die Abschirmung (variable energetische Aufladung), um so vollendeter fügt sich der Schiffskörper in die Halbraumzone ein. Während das Halbraumfeld die statische Komponente des Triebwerks darstellt, übernehmen dieSublichttriebwerke die dynamische, d.h.

a) die im Normalbetrieb lichtschnellen Impulswellen z.B. eines Impulstriebwerks werden beim Kontakt mit dem Kompensatorfeld strukturverformt und gleichen sich hierbei dem metastabilen Halbraumniveau an, in dem die Konstante der Lichtgeschwindigkeit gegen Unendlich verschoben ist (eine Änderung von Natur aus durch den Halbraumeffekt: In Abhängigkeit vom Abschirmungsgrad, gekennzeichnet durch die energetische Verdichtung des Kompensatorfeldes, ergibt sich die erreichbare Fahrtstufe von vielmillionenfacher »Überlichtgeschwindigkeit«, wobei dies nur ein relativer Faktor ist, bezogen auf das Normalkontinuum – die zurückgelegte Distanz in entsprechender Zeit),

b) die Strahlgeschwindigkeit läßt sich darüber hinaus durch eine variable Aufladung des Halbraumfeldes nochmals wesentlich beeinflussen (vor allem benötigen die Strukturfelder der Impulskonverter weniger Energie und die Stützmassenzufuhr kann reduziert werden).

Hintergrund: Beim Halbraumeffekt handelt es sich um die Kombination einer Koordinatenverzerrung (vor allem der j-Achse) und der Rotation des Systems, wobei das Maß der Verzerrung eine stetige Funktion der Rotationsgeschwindigkeit ist [vgl. PR 69: Rotationsdauer von WANDERER = 3,6 Stunden]. Zur Erzeugung eines Kalupfeldes dienen multifrequent abgestrahlte Hyperschwingungen, deren Maximum (entsprechend einer Gaußschen Glockenkurve/Gaußsche Normalverteilung) im Spektralband zwischen 41.000 und 42.000Kalup angesiedelt ist. Als Minimal-Rotation ergibt sich der Wert 1 pro Halbraumaufenthalt; die Steigerung der Drehzahl (korrekter: Drehfrequenz) ist proportional der energetischen Aufladung des Gesamtfeldes.

Bezogen auf die mit dem Halbraumeffekt beim »Lineartriebwerk« (abgeleitet vom »linearen Flug auf eine Zielsonne zu«) beobachteten Effekte – als sei das »Schiff halb im Hyperraum und zur anderen Hälfte im Normaluniversum« [PR 60], »als würde da jemand ununterbrochen aus dem Hyperraum kommen, aber nicht sprunghaft, sondern ganz gemächlich und gleichmäßig« [PR 70] – kann einerseits von einem künstlich stabilisierten »Schwingungszustand zwischen Normal- und Hyperraum« gesprochen werden, andererseits lassen sich Verzerrung und Rotation des Kalupfeldes bis zu einem gewissen Grad auch als »fraktale Faltung der Raumzeit« interpretieren, d.h. die eigentliche Feldgrenzschicht nimmt eine fraktale Struktur an, wodurch sich die mit dem Halbraum/Lineartriebwerk häufig genannt gebrochene Dimensionszahl von 4,5 erklärt (in der Fachliteratur als sog. »Draegersche Interpretation« geführt: ...verbindet sich mit der Fraktalität ein Fehlen der gewohnten Glattheit der Raumzeit, mathematisch ausgedrückt: die definierbaren stetigen Vektorfelder spannen nicht mehr die 4D-Raumzeit auf...).

Für das in das Kalupfeld gehüllte Raumschiff gilt hierbei, daß das Feldinnere selbst ein Stück Standarduniversum bleibt. Das hierbei umschlossene Volumen folgt jedoch nicht der Gleichung einer dreidimensionalen Kugel (V = 4/3p r3 [m3]), sondern entspricht vielmehr dem Volumen einer Einsteinschen Hypersphäre mit einem Volumen von V = 2p2 r3 [m3]. Ein Kalupfeld mit einem Radius von 1000 Metern besitzt hierbei also ein hypersphärisches Volumen, das um den Faktor 4,711 größer ist: 1,9739*1010 m3 statt 4,19*109 m3.

Hinweis: Das Kugelfeld durchdringende Impulswellen der Impulstriebwerke werden durch die Rotation nicht abgelenkt (weil sämtliche fünf Achsen beteiligt, ist es ein unanschaulicher Vorgang!), sondern nur in Abhängigkeit von der Drehfrequenz linear beschleunigt; d.h. beigleichbleibender Geschwindigkeit geringere Stützmassenzufuhr.

Funktionsprinzip: Bei den ersten Kalup-Konvertern wurde noch auf ein dezentrales, stationäres Projektionsschema zurückgegriffen. Die Feldrotation entstand hierbei durch das »Ein-/Ausschalten« einzelner Projektorkomponenten. Der Vorteil war, daß das Gesamtfeld jederzeit neu konfiguriert werden konnte (notwendig, weil das Prinzip neu war und es kaum Erfahrungswerte gab); als Nachteil erwiesen sich die geringen Rotationswerte und die damit verbundene geringe Leistung, und ein Austausch war nur hinsichtlich der Einzelkomponenten möglich (ein recht aufwendiger Vorgang).

Kern war der eigentliche, fest eingebaute Konverter im Sinne eines Oszillators mit den als Wandler arbeitenden Hyperkristallen. Hinzu kamen in ringförmiger Anordnung die als Resonator fungierenden Projektoreinheiten – ausgebildet als sog. »offene Resonatoren«, d.h. es handelte sich um Hyperkristall-Hohlspiegel, deren Brennpunktanordnung konfokal mit der des Konverter zusammenfiel. Gemäß den konventionellen Resonanzgesetzen (Bez. für das Mitschwingen eines schwingungsfähigen Systems, das an ein anderes schwingendes System gekoppelt war oder anderweitig periodisch erzeugt wurde, z.B. bei der erzwungenen Schwingung) besaß die erzwungene Schwingung bei Erregung mit der Resonanzfrequenz eine Phasenverschiebung vonp /2 gegenüber der erregenden Schwingung.

Im Gegensatz dazu wurde ab den Kalup-Kompakttypen auf ein zentralisiertes, rotierendes System zurückgegriffen: Hierbei wurde der hyperkristalline Kern des Konverters selbst innerhalb einer evakuierten Zylinderkammer in Rotation versetzt, und die gesamte Konverterschale fungierte im Sinne eines Hohlraumresonators (= im Prinzip alle von einer geschlossenen (Metall-)Fläche umgebene Volumina). Der Hauptvorteil war, daß nun ein schneller Komplettaustausch ermöglicht war und die Feldrotation gesteigert werden konnte; als nachteilig erwies sich, daß es keine Einzelreparaturen mehr gab und auch die Feld-Neukonfiguration einen kompletten »Neustart« erforderte. Hinzu kam, daß fortan der Radius des Kompensationsfeldes stets so groß sein mußte, daß das Gesamtraumschiff vollständig umgeben war – unabhängig davon, wo genau der Kalup-Konverter nun montiert war.

(® vgl. KENNDATEN DER KONVERTER-HAUPTSERIEN)

Wie bei den meisten Triebwerkssystemen ist auch beim Halbraum-/Lineartriebwerk eine vergleichsweise hohe »Eintauchgeschwindigkeit« Voraussetzung: Die Strukturänderung quasi »aus dem Stand heraus« bedarf eines bedeutend höheren Hyperenergieeinsatzes, als der Übergang nahe der »Lichtmauer« – das gilt für das Transitionstriebwerk ebenso wie für das Lineartriebwerk. Effekte der Relativitätsmechanik spielen hier hinein: Ein auf ein Drittel Lichtgeschwindigkeit beschleunigtes Raumschiff birgt einen Energiegehalt, der vom Kompensationsfeld nur um einen vergleichsweise geringen Betrag angehoben werden muß, um den Übergang zu vollziehen. Anders sieht es bei einem Versuch aus dem Stand heraus aus. Hier muß das Kompensationsfeld von einer Sekunde zur nächsten vollständig hochgespannt sein und überdies das Äquivalent der kompletten Massenträgheit überwinden – »Beschleunigung von Null auf Überlicht« gewissermaßen. Jeder Raumkadett bekommt deshalb gleich zu Beginn beigebracht, welches Risiko ein solcher Kavalierstart bedeutete [gem. PR-TB 402].

Während sich am Grundprinzip des Lineartriebwerks für Jahrhunderte nichts änderte, erfuhr es – insbesondere durch die Forschungen von Professor Geoffry Abel Waringer – ab etwa 2430/35 mehrmals grundlegende Verbesserungen: Leistungssteigerung bei gleichzeitiger Verkleinerung führten schließlich zur Umbenennung, aus dem KALUP wurde der WARING(-Konverter).

Die in Abb. 4 dargestellten Konverter zeigen zwei Modelle zur Veranschaulichung:
Links ein Kalup-Konverter vom Typ ROs-200Tk (Serienbau für 200-Meter-Kreuzer des Jahres 3436; gilt als das letzte Modell, bevor es endgültig vom Waring-Konverter verdrängt wurde); als grobe Einteilung ergeben sich drei Bereiche – der Sockel mit den Energieumformern, der Erzeuger des eigentlichen Kompensationsfel-des sowie der Teil der Hyperschaltkreise, der normalerweise noch weiter verkleidet ist.
Rechts ein Waring-Konverter vom Typ CSc-200La (Serienbau für 200-Meter-Kreuzer des Jahres 396 NGZ).

ROs-200Tk                            

Abbildung 4 [aus Datenblatt PRR 1080, 1. Aufl.; PRR 239, 4. Aufl.]

Leistungs-Parameter: Zur Veranschaulichung nachfolgend einige Kennlinien, die die Abhängigkeiten von ÜL-Faktor, Betriebs- und Inspektions-/Wartungszeiten sowie die Reichweite aufzeigen. Von Details abgesehen gelten diese Zusammenhänge im Großen und Ganzen für sämtliche Konverter-Hauptserien.

Verschleiss

 

Diagramm 1 und Wertetabelle

ÜL-Faktor [Mio.]

max. Betriebsdauer [h]

Inspektionsdauer [h]

Reichweite in 24 Stunden

1

68,5

0,006

0,0027

10

43,8

0,6

27.429

20

26,6

2,4

54.857

30

16,2

5,4

55.579

40

9,9

9,6

45.082

50

6,0

15

34.283

60

3,6

21,6

25.027

70

2,2

29,4

17.763

80

1,4

38,4

12.350

90

0,8

48,6

8.452

100

0,5

60

5.713

110

0,3

72,6

3.823

120

0,2

86,4

2.537

Diagramm 1 zeigt auf, daß der maximale Dauerbetrieb [in Stunden] in Abhängigkeit vom verwendeten ÜL-Faktor oberhalb von ca. »ÜL-40 Mio.« rasch absinkt und ab etwa »ÜL-90 Mio.« kaum noch der Rede wert ist. Sicherlich ist ein Überlastbetrieb wohl auch bei »ÜL-100 Mio.« möglich, doch die hierbei zu beobachtenden Belastungen sind extrem – was Energieverbrauch wie auch Materialverschleiß der Konverter betrifft.

Dementsprechend steigt die Dauer der Inspektions- und Wartungszeiten ab ca. »ÜL-40 Mio.« überproportional an, so daß ein »wirtschaftlicher Einsatz« eigentlich nur bis zu diesem Grenzwert, an dem sich die beiden Kennlinien schneiden, vertretbar erscheint (Betriebs- und Inspektionsdauer liegen bei gleicher Länge; knapp 10 Stunden).

ökonomisch

Diagramm 2

Nehmen wir überdies die »Reichweite in 24 Stunden« in Abhängigkeit von ÜL-Faktor und Inspektionszeiten hinzu, zeigt die Kennlinie in Diagramm 2 überdies, daß die besten Werte sogar mit noch geringerem ÜL-Faktor erzielt werden und im Bereich von »ÜL-20 bis 30 Mio.« liegen.

Orientierungs- und Ortungsstopps sind hierbei noch nicht berücksichtigt, allerdings dürfte auch aus Sicherheitsgründen diese Geschwindigkeit im sternenreichen Milchstraßenbereich als Standard angesehen werden.

 

 

 LEMURISCHE HALBRAUMTECHNOLOGIE

Lineartriebwerk und Halbraumfeld gehörten zu den Standardausrüstungen lemurischer Raumschiffe; darüber hinaus zeigten Forschungen in den Jahren nach 2406, daß die Erste Menschheit das Halbraumprinzip auch auf andere Weise zu nutzen verstand:

a) Beim sog. »roten Halbraumfeld« handelte es sich um eine Defensiveinrichtung, die die Gesetzmäßigkeiten des Halbraums durch Projektion eines unvollständig geschlossenen Feldes nutzte, im Gegensatz zum Strukturfeld arkonidischer Prägung (hypermechanische Kraftwirkung 1. und 2. Ableitung) allerdings nicht rein passiv wirkte, sondern dem Grundsatz actio = reactio folgte: Waren bisherige Schutzfelder ausschließlich auf Reflexion und/oder Absorption ausgelegt - und damit ab einem bestimmten Punkt aufzureißen bzw. zu überladen -, konnten die lemurischen Halbraumfelder den Zusammenbruch um ein Beträchtliches hinauszögern, indem sie aktiv Aufrisse erzeugten und Energie in den Halbraum ableiteten. Erstmals wurden die Terraner mit diesem Prinzip bei der Begegnung mit den Maahks konfrontiert, die die lemurische Technologie übernommen hatten; die roten Halbraumfelder erwiesen sich als undurchdringlich auch für Transformbeschuß, bis die energetische Feldstruktur enträtselt werden konnte und es eine Anpassung der Emissionen des Zielmaterialisators gab. Hauptvorteil war u.a., daß diese Felder auch und vor allem gegen Aufriß-/Transitionserscheinungen schützen, wie sie z.B. durch die Konverterkanone verursacht wurden [PR 258].

b) Die Justierungsstation des Temur-Sonnenfünfecks war in ein Halbraumfeld eingebettet, das, im Gegensatz zur Verwendung beim Lineartriebwerk, statische wie dynamische Komponenten in sich vereinte und keiner »Eintauchgeschwindigkeit« bedurfte: Es handelte sich um eine stabilisierte Rotationsstruktur, die allerdings ungeheure Energien verschlang, welche nur durch Sonnenzapfung sichergestellt werden konnte [PR-TB 396].

c) In ähnlicher Weise arbeitete der sog. Situationstransmitter (Bezeichnung geprägt von Lordadmiral Atlan im März 2404 [PR 259]), dessen Technologie ursprünglich von den Sonneningenieuren stammte und dessen korrekte Bezeichnung eigentlich Stoßimpuls-Generator lautete: Hierbei handelte es sich nicht um einen Transmitter im üblichen Sinne, sondern um ein Aggregat, das, dank Sonnenzapfung ausreichend mit Energie versorgt, von außen ein Objekt ins Halbraumfeld hüllte und beschleunigte, so daß es - ohne Gegenstation - am angestrebten Ziel in den Normalraum zurückfiel. Hauptkennzeichen war ein roter Feuerring, im Inneren von violettem Fluten und Wallen erfüllt, von ca. einer Million Kilometern Durchmesser. Dieser Feldring war an jeder beliebigen Stelle errichtbar; seine Größe und die Masse, die mit einem Felddurchgang befördert werden konnte, sowie die Reichweite des Transportvorgangs hingen nur von der Energieversorgung ab. Theoretisch gab es keine Grenze: Sofern eine angemessene Energiequelle zur Verfügung stand, konnte das (Halbraum-)Tele-Transportfeld ganze Sonnensysteme befördern [PR 562 (!), PR-TB 396, 402]. Was auch geschah: Auf diese Weise entstanden die Sonnentransmitter und künstlichen Sonnensysteme - zunächst mit Hilfe der Sonneningenieure, aber auch in lemurischer (und später tefrodischer, von den »Meistern der Insel« beeinflußter) Eigenregie.

aus PRC 1986: Im Kampf gegen die Meister der Insel wurde solches erstmals beobachtet; von Lordadmiral Atlan stammte die seinerzeitige Umschreibung Situationstransmitter. Die Tefroder nannten es dagegen Stoßimpuls-Generator, und erst spätere Untersuchungen durch Prof. Arno Kalup belegten, daß es sich hierbei weniger um einen Transmitter im ursprünglichen Sinne handelte, welcher ja auf eine Gegenstation angewiesen ist, sondern um eine Anwendung der Halbraum-Technologie [siehe hierzu auch PERRY RHODAN-Roman 562, Taschenbuch 396 und 402].

Es stellte sich heraus, daß MdI und Tefroder diese Anwendungsform von den nach Andromeda geflüchteten Lemurern übernommen hatten, und diese wiederum hatten sie ursprünglich von den Sonneningenieuren erhalten beziehungsweise deren natürlichen Kräfte in eine technische Umsetzung transformiert.

Letztere wiederum, so die neueste Erkenntnis Dank der Begegnung mit den Erranten in MATERIA, waren ein Zweigvolk der Kosmischen Ingenieure. Es kann also angenommen werden, daß diesen ein vergleichbares Verfahren unter Umständen ebenfalls zur Verfügung stand. Immerhin belegt die Lange Überlieferung ihres Errantischen Almanachs, daß ein anderer Teil ihres Volks beim Bau des Schwarms beteiligt war. Da mutet es fast als Ironie des Schicksals oder ausgleichende Gerechtigkeit an, daß ausgerechnet ein Situationstransmitter als Waffe gegen MATERIA eingesetzt wird...

Was macht nun dessen Besonderheit aus?

Es handelt sich um einen extern induzierten Halbraum-Durchgang, bei der eine gegenpolige Aufladung des zu transportierenden Objekts ausreicht. Von außen in ein Halbraumfeld gehüllt und beschleunigt, gleicht der Vorgang dem Linearflug eines Raumschiffes, nur mit dem Unterschied, daß die Ursache im Feuerring des Situationstransmitters zu suchen ist. Wichtig ist, daß Größe, Masse und Transportreichweite hierbei ausschließlich eine Frage der Energieversorgung sind und im allgemeinen nur durch Sonnenzapfung sicherzustellen ist.

Theoretisch gibt es jedoch keine Grenze – und das Verfahren belegt, wie es den Lemurern gelang, künstliche Sonnensysteme oder die vielen hundert Sonnentransmitter zu bauen, in vielen Fällen sogarohne direkte Mithilfe der Sonneningenieure.

Nebenbei: Wer sich gefragt hat, wie seinerzeit der weiße Zwerg Kobold durch den Archi-Tri-Trans-Sonnentransmitter ohne vorhandene Gegenstation ins Solsystem versetzt wurde, findet in der Anwendung eines Situationstransmitters – mit der Transmitterzone von Archi-Tri-Trans gekoppelt – die Antwort [nachzulesen im »Laren-Zyklus« ab PERRY RHODAN 650] ...

Situationstransmitter waren und sind für die Beförderung von Großobjekten ausgelegt. Überaus aufwendig bei der Energieversorgung, ortertechnisch leicht und über große Entfernungen anzumessen und auf der scheinbar »überholten« Halbraumtechnik basierend, mögen sie auf den ersten Blick als Dinosaurier gelten – doch bei genauerer Betrachtung offenbart sich hier ein faszinierendes Potential!

 

 

VOM HALBRAUMFELD ZUM HÜ-SCHIRM

Der sogenannte Hochenergie-Überladungs-Schirm stellte eine Weiterentwicklung des Halbraumfeldes dar: Es handelte sich um eine Feldstruktur mit einer instabilen Librations-Überladungszone; ein Effekt, der dadurch entstand, daß die Felder so aufeinander einwirkten, daß außerhalb ihrer Krümmungszone eine Verbindung zum Halbraum geschaffen wurde, sobald die Stabilität der Felder durch äußere Einwirkung geschwächt war. Während die Schirmfelder selbst und das von ihnen umhüllte Objekt Bestandteil des normalen Raumzeitkontinuums blieben, bewirkten die so entstehenden Auf- oder Strukturrisse - erkennbar als schwarze Schemen oder »Blitze« im ansonsten grünlich schimmernden Feldbereich - eine »Abstrahlung« des auftreffenden Objekts in den Grenzbereich zwischen Normal- und Hyperkontinuum [PR 253, PR-TB 148].

Für Jahrhunderte blieb die Halbraumtechnologie Standard; erst nach intensiver Erforschung der mit derParatron-Technologie verbundenen vielfältigen Ableitungen gab es einen neuen Entwicklungsschub. Die folgenden Stichworte bieten hierzu einen ersten Überblick, eine ausführlichere Behandlung der Einzelthemen bleibt anderen Abschnitten dieses Manuals vorbehalten; an dieser Stelle nur die Stichworte: Paratronfeld, Dimetranstriebwerk, Para-Arsenale, vom Relativschirm zum antitemporalen Gezeitenfeld, Dimesextatriebwerk, Grigoroff und das Metagrav-Triebwerk.

Auch hierbei zeigte sich stets aufs Neue, daß es einen engen Zusammenhang zwischen dem Einsatz als Überlicht-Triebwerk und dem eines defensiven Schirmfeldes gab und letztlich beides nur zwei Seiten der gleichen Medaille waren.

 

 

KENNDATEN DER KONVERTER-HAUPTSERIEN

Allgemein

Die nachfolgend aufgeführten Konverter-Hauptserien und ihre Einzelparameter sind in Diagramm 3 zusammengefaßt.

Konverter Typ

Diagramm 3
Hierbei sind die Hauptserien wie folgt abgekürzt:

(K)            Kalup-Konverter
KK            Kompaktkalup-Konverter
UlKK         Ultrakomp(akt)-Kalup-Konverter
WK           Waring-Konverter
UlWK        Ultrakomp(akt)-Waring-Konverter

 

KALUP-KONVERTER
Prototyp der FANTASY: Modell3-K-0/2102

Parameter: ca. 12 m hoch, ca. 12 mÆ ; Leistungsaufnahme [gem. PR 100]: 200.000 MW durch 4 Hauptkraftwerke + 20.000 MW durch zusätzliches Kraftwerk, insgesamt = 2,2 * 1011 W [später gab es kaum Angaben, doch die Kalup-Leistungsaufnahme dürfte sich proportional zur erhöhten Kraftwerksleistung gesteigert haben; jeweils entsprechend abhängig von Schiffsgröße/Masse sowie verbesserte Gesamtreichweite].

Geschwindigkeit: max. 25 Mio. ÜL; im Dauerbetrieb: 1-10 Mio. ÜL; max. Reichweite (geschätzt): 150.000 LJ

Hauptserie ab 2105: Modell K-I/2105 (als Modell-Untergruppen folgte die Kennzeichnung der Schiffsgröße sowie ggf. das Firmenkürzel: 100m-Kreuzer = K-I/2105-100, Schwerer Kreuzer =K-I/2105-200 usw.; bei Beibooten wurde die Kurzbezeichnung vorab genannt: Kaulqualle = Kq-K-I/2105; Gazelle =Ga-K-I/2105)

Verbessertes Modell K-Ia/2110-1500.
Abmessungen: 90 m Höhe [PR 134],Æ 200 m - in 1500m-Kugeln wie der THEODERICH sind 2 Kalups untergebracht; Anordnung übereinander in gemeinsamer Konverterhalle.
Leistungsaufnahme: je Kalup 850.000 Megawatt = 2 x 8,5*1011 W [PR 134]
Geschwindigkeit: max. 50-100 Mio. ÜL [PR 134, 145!], als Standardetappe gelten 3 Stunden Halbraumflug, nur in Notfällen wird dieser auf bis zu 20 Stunden Dauerbetrieb ausgedehnt; max. Reichweite bis Totalverbrauch [THEODERICH in PR 145]: ca. 660.000 LJ

Modell bis 2115 in Serie, fortan hoher Sicherheitswert einkalkuliert
Hauptserie ab 2115: Modell K-II/2115
Hauptdaten wie oben; max. Reichweite ausgelegt auf 300.000 LJ

In den Folgejahren jeweils nur Detailverbesserung im inneren Aufbau möglich; bei behutsamem Einsatz (1-5 Mio. ÜL, max. Etappenweite 5000 LJ) konnten zwar Reichweiten bis etwa 700.000 LJ erreicht werden, für den Dauerbetrieb (Leerraumflug!) galten jedoch max. 200-250.000 LJ als äußerste Grenze. Hauptnachteil: Das Volumen bedingt festen Einbau, es gab keine Austauschaggregate, die Energieversorgung war - wenn auch peripher - in den Konverter integriert.

Hauptserienmodell: K-II/2115, K-II/2200, K-II/2300, K-II/2350 (u.a. bei der CREST II verwendet),K-II/2400

Leistungsaufnahme: 80 % von Gesamtleistung 2 * 1012 W = 1,6 * 1012 W (bezogen auf 1500m-Raumer)

Das Modell der nächsten Hauptserie (K-IIa/2400) fand bei den Stufenraumern der ANDROTEST-Reihe Verwendung (je Stufe eine Reichweite von max. 250.000 LJ); die modifizierte Version K-IIb/2402 wurde als zweistufiger Anbau für Imperiumsschlachtschiffe benutzt (je Stufe auch hier eine Reichweite von max. 250.000 LJ).

KOMPAKTKALUP-KONVERTER

Einbau bei der CREST III als Modell (Prototyp!) KK-0/2403 (erster 2500m-Raumer); erstmals als Austauschsystem angelegt, 3 Stk. in 2500m-Raumern - je Einheit: 310 m Höhe,Æ 120 m, V ca. 3,5 Mio. m3; Austauschverfahren nach Planung AZTAC [PR 277]: Die Entwicklung der 2500er-Raumer begann schon 2350 als streng geheimes Flottenneubaukonzept.

Von vornherein wurde hierbei das Austauschverfahren AZTAC einkalkuliert, auf dem Basisdesign einer Konverterhalle, die zunächst eine Ausdehnung von 1000 m Höhe und 200 m Durchmesser besitzen sollte und bei den Prototypen2500-2370-pI und 2500-2385-pII auch in dieser Form realisiert wurde. Eingebaut wurden je 2 Kompaktkalups (KK-0-Proto) der Größe H: 400 m,Æ 120 m. Der dritte 2500er Prototyp - 2500-2400-pIII -, bei dem Konstruktionsschwächen der beiden ersten ausgeglichen wurden und der zunächst als Basis für die Serienfertigung gedacht war, besaß ebenfalls noch eine Konverterhalle von o.g. Ausdehnung; bei ihm konnten jedoch die bis 2403 gewonnenen Erkenntnisse der Andromedaflüge berücksichtigt werden: 3 Kompaktkalups KK-0/2403 wurden wie die Stufenzusätze für die 1500er-Raumer übereinander in der Konverterhalle angeordnet, die von der Rumpfzelle bis fast zur Mittelkugel reichte. Die 2500-2400-pIII wurde 2404 als CREST III in Dienst genommen. Hinweise zur technologischen Verbesserung - 2404 vom Paddler Kalak stammend und auch Erkenntnisse der Tefroder integrierend - führten innerhalb weniger Monate zu einem neuen Design: Durch andere Anordnung der Bauteile ließen sich Aggregate erstellen, die fortan nur noch einen Durchmesser von 80 m aufwiesen, allerdings 680 m hoch waren. Somit reduzierte sich die Konverterhalle auf eine Höhe von 700 m, die Konverter wurden auf einer Ebene angeordnet, der Austauschschacht von nur noch 100 mÆ gestattete unterhalb der Konverterhalle den Einbau von zusätzlichen Lagerräumen und Werkstätten. Mit dem Hauptserienkonverter KK-I/2405, der auch über eine gesteigerte Reichweite verfügte, begann am 1.1.2405 der Großserienbau der neuen 2500m-Galaxisklasse.

Die Volumenreduzierung zum Kompakt-Aggregat wurde vor allem dadurch erreicht, daß die maßgeblichen Systemteile zur »zylindrischen Säule« zusammengefaßt wurden und die Energieversorgung extrem über die nahegelegenen Bordkraftwerke erfolgte. Die Halbraumfeldrotation wurde auf bis zu 1000 U/s gesteigert.

Leistungsaufnahme (bezogen auf 2500m-Raumer): Gesamtleistung der Kraftwerke 1,9*1013 W; weil Kalup und HÜ-Schirm nicht gleichzeitig benutzt werden konnten, stand diese Leistung wechselseitig zur Verfügung, abzüglich der übrigen Verbraucher; Standard: 90 % für Kalup bzw. HÜ® 1,71*1013 W

Geschwindigkeit: max. 100 Mio. ÜL [PR 277]; im Dauerbetrieb (Leerraumflug): bis 50 Mio. ÜL; als interstellare Normgeschwindigkeit: bis 25 Mio. ÜL; max. Reichweite: 400.000 LJ - max. Gesamtreichweite: 1,2 Mio. LJ

Erstmals Einsatz von weiterentwickelten Kaulquappen:
KORVETTEN; Modell Kor-KK-0/2403 - max. Reichweite 200.000 LJ

Hauptserien:
Modell KK-I/2405 (max. Reichweite gesteigert auf 600.000 LJ - erster Großserienbau mit geänderten Ausmaßen: bei 680 m Höhe einÆ von 80 m, V ca. 3,4 Mio. m3)
Modell KK-II/2410 (max. Reichweite 700.000 LJ)
Modell KK-III/2415 (max. Reichweite 800.000 LJ; gleichzeitig Volumenreduzierung)

 

LTRAKOMP-KALUP-KONVERTER

Gesteigerte Reichweite bei gleichzeitig reduziertem Volumen, so daß in 2500m-Raumer nun 4 Stk. statt 3 paßten (hauptsächlich erreicht durch verbesserten Wirkungsgrad der Energieumsetzung bei gleichzeitiger Leistungssteigerung der Bordkraftwerke; vor allem gelang es, Verluste der drahtlosen Hochenergie-Isolations-Röhrenfelder zu mindern; darüber hinaus Steigerung der Feldrotation auf bis zu 2000 U/s).

Erster Konverter dieser Art im Jahr 2420: Der entsprechende 2500er-Raumer war ursprünglich als CREST IV gedacht, wurde dann aber als IMPERATOR III in Dienst gestellt [PR-TB 396].

Beim neuen Serienmodell U1KK-0/2420 handelte es sich, wie sich später herausstellen sollte, nur um eine Übergangsphase, bis das endgültige Design gefunden war. Die U1KK waren, einschließlich Zusatzverkleidung (als Vibrationsisolierung gedacht), zunächst auf einenÆ von 90 m ausgelegt worden und erreichten hierbei eine Höhe von 340 m (V ca. 2,2 Mio. m3); die Reichweite je Aggregat betrug 1,1 Mio. LJ. Die Zusatzverkleidung erwies sich jedoch als hinderlich, zumal sich die Aggregatanordnung in der Konverterhalle als unpraktisch herausstellte (2 U1KK übereinander, Nr. 3 auf einer gesonderten Hebebühne für den aktiven Anschluß, Nr. 4 oberhalb der Austauschschachtes verankert).

Bis zum Jahr 2430 wurden insgesamt nur 30 Raumschiffe dieser Kalup-Konfiguration in Dienst gestellt; wegen der von Anfang an vorhandenen »Schwächen« blieb die Serie U1KK-0/2420 stets ein »Prototyp-Modell«.

Für die eigentliche Hauptserie griff man auf das schon bei den KK-Serien als optimal erkannte 680m-Höhenformat zurück, konnte durch veränderte Bauteilanordnung allerdings den Durchmesser reduzieren. Überdies erwies es sich als vorteilhaft, auf die Zusatzisolation ganz zu verzichten, so daß sich ohne weitere Veränderungen nun eine Reichweite von 1,2 Mio. LJ erreichen ließ - wenn auch um den Preis einer leichten Volumenerhöhung (s.u.). Erst bei den späteren WARING-Konverter konnte wieder auf das 340m-Höhenformat zurückgegriffen werden.

Hauptserie: Modell U1KK-I/2430
Einbau bei der CREST IV
Geschwindigkeit: max. 100 Mio. ÜL; im Dauerbetrieb (Leerraumflug): bis 50 Mio. ÜL; als interstellare Normgeschwindigkeit: bis 25 Mio. ÜL; max. Reichweite: 1,2 Mio. LJ - max. Gesamtreichweite: 4,8 Mio. LJ (4 Stk., 2500m-Klasse -Æ 69 m, Höhe 680 m, V ca. 2,5 Mio. m3)
Bei KORVETTEN: Modell Kor-U1KK-I/2420 (Reichweite: 400.000 LJ)

Hauptserien:

Modell U1KK-II/2450 (max. Reichweite 1,5 Mio. LJ)
Modell U1KK-III/2700 (max. Reichweite 1,6 Mio. LJ)
Modell U1KK-IV/2950 (max. Reichweite 1,7 Mio. LJ)
(als letzter Serienbau im Jahr 3436 z.B. als Modell-UntergruppeROs-200Tk bei 200m-Kreuzern - Datenblatt Triebwerksentwicklungen I, Kalup-Konverter/ Waring-Konverter)

 

ARING-KONVERTER

Prototypen ab 2900; Verbesserungen jeweils in U1KK-Hauptserien eingeflossen; der erste »echte« WARING ging ab 3000 in Serie [vgl. PR 400: Dabrifa bezieht sich auf die neuen Waring-Konverter]; aufgrund der parallel erfolgenden Paratronforschung gelang es, Streuverluste der Projektoren zu reduzieren (verbessertes Verständnis der Feldprojektion), so daß inzwischen für die Feldrotation Werte bis 5000 U/s erreicht wurden; Waringer erkannte, daß es einen Zusammenhang zwischen »Auslaugungsgrad« des Konverter und des Impulswellen-Durchsatzes gibt (Resonanzeffekt)® Konsequenz: Eine Reichweitensteigerung wurde erkauft mit einem Absenken der ÜL-Faktoren, weil fortan deutlich weniger »fette« Stützmassen-Durchflußwerte zur Anwendung kamen.

Der Hauptgrund, weshalb rund 500 Jahre zwischen U1KK und WK vergingen, lag einerseits daran, daß die Ultrakomps technisch ziemlich ausgereift waren, und andererseits wurden die finanziellen Mittel in den Jahren nach dem Dolan-Krieg lieber in Wiederaufbaumaßnahmen als in Grundlagenforschung gesteckt. Dennoch forschte Waringer auf »privater« Ebene weiter (unterstützt von den Großbanken seiner Frau!), und es gab Gerüchte, daß Prototypen bei den Freihändlern ab etwa 2700 eingesetzt worden sein sollen... Erst im Rahmen des 500-Jahresplans wurde als einer der Unterpunkte die Entwicklung eines verbesserten Lineartriebwerkes wieder ins Auge gefaßt und führte dann auch recht schnell zur Einführung des Hauptserienmodells WK-I/3000.

Leistungsaufnahme (bezogen auf 2500m-Raumer): Gesamtleistung der Kraftwerke 3*1014 W; auch hier galt, daß Halbraumfeld und Schutzschirme nicht gleichzeitig benutzt wurden. 90 % = 2,7*1014 W für Halbraumfeld bzw. Schutzschirme gesamt; Aufteilung hier aber 30 % HÜ (8,1*1013 W) und 70 % Pt (1,89*1014 W).

Hauptserie: Modell WK-I/3000

Geschwindigkeit: max. 70 Mio. ÜL; im Dauerbetrieb (Leerraumflug): bis 30 Mio. ÜL; als interstellare Normgeschwindigkeit: bis 10-20 Mio. ÜL; max. Reichweite: 2 Mio. LJ - max. Gesamtreichweite: 8 Mio. LJ (4 Stk., 2500m-Klasse). Größe:Æ 69 m, Höhe 340 m, V ca. 1,3 Mio. m3 (im neu entstandenen Hohlraum oberhalb der Waringhalle konnte z.B. ein Dimetranstriebwerk untergebracht werden bzw. ganz allgemein einParatron-Konverter).
Bei KORVETTEN: Modell Kor-WK-I/3000 (Reichweite: 600.000 LJ)

Hauptserien:
Modell WK-II/3200 (max. Reichweite 2,1 Mio. LJ)
Modell WK-III/3350 (max. Reichweite 2,25 Mio. LJ)
Modell WK-IV/3425 (max. Reichweite 2,5 Mio. LJ)
Dieser Typ wurde als WK-IV-3425-2500 bei der INTERSOLAR verwendet.

ULTRAKOMP-WARING-KONVERTER
Prototypen ab 3400
Leistungsaufnahme (bezogen auf 2500m-Raumer MARCO POLO): Gesamtleistung der Kraftwerke 9,6 * 1014 W (kurzfristig steigerbar auf 1,2 * 1015 W); wie oben: 90 % sind 8,64*1014 W (30 % HÜ = 2,592*1014 W, 70 % Pt = 6,048*1014 W). Feldrotation gesteigert bis auf 8000 U/s, verbunden mit erneutem Absenken der ÜL-Faktoren und nur noch geringem Anstieg der Reichweite (die Leistungsgrenzen schienen erreicht: jede weitere Volumenreduzierung und Feldrotationssteigerung hätte noch geringere ÜL-Faktoren zur Folge gehabt; Geschwindigkeitssteigerung dagegen wirkte sich negativ auf die Reichweite/ Konverter-Lebensdauer aus)

Hauptserie: Modell U1KW-I/3435
Für MARCO POLO: Sonderversion MP-U1KW-Ia/3436
Geschwindigkeit: max. 50 Mio. ÜL; im Dauerbetrieb (Leerraumflug): bis 25 Mio. ÜL; als interstellare Normgeschwindigkeit: bis 10-20 Mio. ÜL; max. Reichweite: 2,7 bzw. 3 Mio. LJ - max. Gesamtreichweite: 10,8 bzw. 12 Mio. LJ (4 Stk., 2500m-Klasse)

Bei KORVETTEN: Modell Kor-U1KW-I/3435 (max. Reichweite 800.000 LJ; 2 Aggregate; entsprach den 100m-Kreuzern der MARCO POLO: dort kamen je 2 mit Reichweite von 1 Mio. LJ zum Einsatz [PR 450])

Hauptserien:
Modell U1KW-II/3455 (keine Reichweitensteigerung, nur Volumenverringerung)
Modell U1KW-III/3460 (geplant, wg. Laren-Invasion zunächst nicht realisiert, später dann für die SOL verwendet - diese wurde 3540 fertiggestellt)

SOL: unterschiedliche Leistungsangaben in PR-LEXIKON/Rißzeichnung und PRC 714! Vermutlich je 2500er-Zelle 6 U1KW á 2,5 Mio. LJ, Mittelteil 4 U1KW á 2,5 Mio. LJ; lt. PRC 714 max. ÜL von bis zu 5,12 * 106 (= gegenüber früheren Angaben sehr wenig; »Erklärung«: Es wurde Wert auf Robustheit und Lebensdauer gelegt, nicht auf Geschwindigkeit; weil als Langstrecken-Trägereinheit geplant, durchaus logisch).

PRC 737: Angabe der Kraftwerksleistung: »knapp einhundert Milliarden Megawatt« (erreicht durch Einschußrate von 1 kg Protonen pro Sekunde - exakt waren es 9 * 1016 W); hiervon 15 % für Aufrechterhaltung Nugas-Schwarzschild-Reaktion sowie 10 % Verluste für andere Sekundärprozesse; Nettoleistung 75 % = 67,5 Mrd. MW.® vgl. Hypertakt-Triebwerk 

In den Folgejahren bis zur Einführung des Metagrav-Triebwerks gab es nur Detailverbesserungen, keine Änderungen der Hauptparameter mehr; die Folge war eine große Typenvielfalt, ohne daß es sonderliche Unterschiede hinsichtlich der Leistungsdaten gegeben hätte. Wie oben schon erwähnt, hatte die Halbraumtechnologie bzgl. Überlichttriebwerke ihren Zenitpunkt erreicht, andererseits konzentrierte sich die Forschung auf die ÜL-Prinzipien, die Laren, Wynger u.a. (einschließlich Hyperraumzapfung zur Energieversorgung) aufgezeigt hatten, weil man sich davon einen Wissenssprung versprach.

Mit dem Metagrav-Triebwerk mußte zwar i.a. eine Geschwindigkeitsreduzierung in Kauf genommen werden, doch die Handhabung insgesamt war leichter und Dank der Hypertrop-Versorgung fortan keine Reichweitenbegrenzung mehr gegeben (von den normalen Materialermüdungen abgesehen).


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