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Die Blues CD-Rom


(c) Holger Logemann 14.03.1999

Kritik der Inhalte

Als wirklich gelungen bezeichne ich die anatomischen Details der Blues, hier ist offensichtlich auch neues Material zum Einsatz gekommen.

Das krasse Gegenteil davon ist die Technische Sektion:

Auf die elementarsten Begriffe wie Impulsantrieb, Fusionsmeiler, Linearflug, Schwarzschild- oder Nugas-Prinzip, Metagrav-Flug wurde im Grunde gar nicht eingegangen.
Die eingescannten Risszeichnungen sind isoliert betrachtet vielleicht Meilensteine der RZ-Geschichte, passen stilistisch aber zusammen wie Feuer und Wasser. Wirklich interesant wäre eine "Raumschiff-Evolution" vom Raketen- bis zum Metagrav-Typen gewesen. Oder ein Größenvergleich von einzelnen Schiffsklassen.

Wirklich weh getan haben die Animationen zum Molkex-Panzer. Mit dem Panzer wären die Gataser niemals heil aus einer Raumschlacht rausgekommen. Da das Molkex die Ringwulsbereiche mit den Triebwerken ungeschützt ließ, hätte man die Einheiten in kürzester Zeit manovrierunfähig geschossen.
Die Angabe, die Blues hätten damals nie Schutzschilde entwickelt ist ebenfalls nicht nachvollziehbar. Wie hätten sich die zahlreichen Blues-Kolonien denn verteidigen sollen, wenn einzig die Gataser über das Molkex-Monopol verfügten.
Zum geschichtlichen Überblick:

Persönlich hätte ich eine tabellarische Form (Zeitleiste) vorgezogen, die auf der CD-Rom gebrachten Passagen stellten eigentlich nur kleine Zeitabschnitte dar und hätten als "Links" in eine solche Zeitleiste eingebaut werden können.
Außerdem vermisse ich erklärende Querverweise. Gut zu Wissen das die Blues mal mit dem Schwarm konfrontiert wurden, schlecht wenn man mit dem Begriff "Schwarm" nichts anfangen kann. Bei weiteren Produkten dieser Art sollte man prüfen ob man nicht die relevanten PR-Lexika-Passagen mit einbaut (als reiner Text ist der benötigte Speicherplatz vernachlässigbar).  

Kritik an der Programm-Aufmachung

Man kann dem Microsoft Konzern ja allerhand vorwerfen, die Bedienungselemente der Programme sind eigentlich sehr kompakt und effizient. Warum muß man denn ständig eigene Bedieneroberflächen schaffen, Schaltfelder hinter kleinen Graphiken einbauen (ist das hier ein Adventure mit versteckten Funktionen ?) und das Ganze noch im Vollbild-Modus fahren ? (von einer "Datenbank" wünschte ich mir, sie würde auch im "Fenster"-Modus parallel mit anderen Anwendungen funktionieren).
Dieser Vorwurf gillt übrigens auch für diverse andere Programme (Star Trek TNG Technical Manual, Star Wars Behind the Magic...)

An der Blues CD-Rom im speziellen haben mich folgende Dinge gestört.
Dieses "Schott" im Textfenster das laufend rauf und runter fährt, mag zunächst ganz lustig sein, wenn es aber die ersten hundert, zweihundert mal rauf und runter ging fängt es langsam an echt zu nerven (solche Spielereien blockieren Systemrecourcen, kosten Entwicklungszeit, blähen das Programm auf, bremsen die Anwendung anschließend aus -
und erfüllen rein gar keinen Zweck).

Unglücklich auch die Sprachausgabe der Textfenster. Nur einen Teil des Textes vorzulesen, und dann ein, zwei Seiten weiter fortzufahren..
. Der Anwender darf gleichzeitig der angenehmen weiblichen Stimme lauschen, den Begleittext lesen um auch wirklich alle Informationen mitzubekommen (warum eigentlich "blättern" und nicht die Verwendung der üblichen Windows-Laufbalken) und nebenbei muß er noch die Animation im Graphikfenster mitbekommen.

Schlußbemerkung

Ich will hier nicht den Eindruck machen, ich würde die CD-Rom gänzlich in den Schmutz ziehen wollen. Es steckt mit Sicherheit eine ganze Menge Arbeit drin, und das soll und will ich hier auch neidlos anerkennen.

Ich sehe in dieser Scheibe so was wie ein Pilot-Projekt, dem weitere folgen werden (siehe dazu auch die Andeutungen von Arndt Ellmer auf Seite der aktuellen SOL No 13). Es ist weder Arndt noch den Spezialisten von MegaSystems eine große Hilfe, wenn man eimerweise Weihwasser über ihnen ausschüttet. Ich bitte daher meine Meckerreien als konstruktive Kritik zu sehen.


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