Die Entwicklung wird vorerst als "Hawking Projektor" bezeichnet. Bei dem Hawking Projektor handelt es sich um eine überlichtschnell wirksam werdende Waffe, deren Wirkungsprinzip sich aus der Namensgebung ableiten läßt. Der Astrophysiker Stephen W. Hawking hat im Jahr 1975 AZ den Effekt bei der Untersuchung Schwarzer Löcher beschrieben. Es zeigte sich, dass Schwarze Löcher nicht vollständig "schwarz“ sind, sondern dass sie aufgrund von Quanteneffekten Energie abstrahlen. Diese Energieabstrahlung hängt mit der Entstehung virtueller Teilchen in der Nähe Schwarzer Löcher zusammen und die Energieabstrahlung nimmt zu, je kleiner das Schwarze Loch wird. Große Black Holes haben eine extrem geringe Strahlung und damit verbunden eine sehr hohe Lebensdauer. Mikroskopisch kleine Schwarze Löcher hingegen - mit Massen zwischen einigen Millionen und einigen tausend Tonnen und einem damit zusammenhängenden Schwarzschildradius von einem Attometer (1x10-18 m) und kleiner - verdampfen fast schlagartig und die Restmasse wird vollständig in Strahlungsenergie (hauptsächlich Gammastrahlung) umgesetzt. Zur Erinnerung sei kurz erwähnt, dass ein Proton einen Durchmesser von etwa einem Femtometer (1x10-15 m) hat. Einige Formeln zeigen auf, welche Strahlungszeiten und Temperaturen man bei Black Holes abhängig von der Masse erwarten kann.
MSol : Sonnenmasse = 2x1030 kg
m: Masse (kg)
g: Gravitationskonstante =
6.67x10-11 (m3/kg s2)
c: Lichtgeschwindigkeit = 3x108 (m/s)
Rbh: Radius eines Black Holes bzw. sein
Schwarzschildradius in Meter (m)
tbh: Lebensdauer eines Black Holes in Sekunden (s)
Tbh: Strahlungstemperatur (Hawking Strahlung) eines
Black Holes in Kelvin (K)
Es ist ersichtlich, dass Schwarze Löcher mit Mindestmassen
von Sonnen sehr kalt und sehr langlebig sind. Ein Black Hole von
beispielsweise fünf Sonnenmassen würde folgende
Eigenschaften aufweisen:
Rbh: 14800 m
tbh: ca. 4x1064 Jahre!
Tbh: 1.2x10-8 K
Wird keine weitere Masse zugeführt, so würde ein normales Black Hole mit der Zeit abdampfen. Erst wenn die Restmasse nur noch sehr klein ist, kommt es zu dramatischen Effekten. Schwarze Löcher von Massen im Bereich von einigen hundert bis hunderttausend Tonnen würden dann völlig andere Eigenschaften aufweisen. In Tabelle 1 wurden mikroskopische Black Holes aufgeführt, die die entsprechenden Massen besitzen. Bei dem Black Hole mit einer Masse von 200 000 Tonnen handelte es sich um eine NUGAS Ladung, bei der ein entsprechender Gravitationskollaps induziert wurde.
Masse (t) |
100 |
1000 |
10000 |
200000 |
Radius (m) |
1.5x10-22 |
1.5x10-21 |
1.5x10-20 |
3x10-19 |
Lebensdauer |
1.3e-5 s |
0.013 s |
12.5 s |
27.7 h |
Temperatur (K) |
1.2x1018 |
1.2x1017 |
1.2x1016 |
6x1014 |
Energieäquivalent |
ca. 2000 Gt TNT |
ca. 20000 Gt TNT |
ca. 200 Tt TNT |
ca. 4300 Tt TNT |
Tabelle 1: Lebensdauer und Strahlungstemperatur mikroskopischer Schwarzer Löcher
In Abbildung 1 wurden die Zeit und Strahlungstemperaturen in
Abhängigkeit voneinander aufgetragen. Wie zu erwarten war,
zeigte sich, dass die Temperatur mit sinkender Lebensdauer
überexponentiell ansteigt. Weiterhin besteht die
Möglichkeit, dass Black Holes mit Massen zwischen zehn
Millionen und einer Milliarde Tonnen als "Quelle der Kraft" dienen
können, wie sie bei den heliotischen Bollwerken eingesetzt
wurden.
Abbildung 1: Abhängigkeit der Strahlungstemperatur von der
Lebensdauer eines mikroskopisch kleinen Black Holes
Die Entwicklung dieser Waffe ist nahezu eine zwangsläufige Schlußfolgerung aus verschiedenen Forschungsgebieten, mit denen sich terranische und extraterrestrische Wissenschaftler beschäftigt haben. Obwohl das zugrundeliegende Wirkungsprinzip schon seit mehreren tausend Jahren bekannt ist, waren doch Forschungen an verschiedenen Projekten notwendig, um die Rahmenbedingungen für diese Waffe zu liefern. Folgende Entwicklungen und Technologien standen Pate bei dem Hawking Projektor:
Weitere Ähnlichkeiten fanden sich bei den noch nicht abgeschlossenen Arbeiten zum Transformpulsator und bei dem Selphyr-Fataro-Gerät. Letztere Waffe konnte nicht wieder rekonstruiert werden, jedoch zeigte sich bei den Testläufen, dass die Wirkungsprinzipien beider Waffen gewisse Ähnlichkeiten aufweisen. Weiterhin scheint es Beziehungen zwischen Mikro-Black-Holes und den "Quellen der Kraft" der Baolin-Nda zu geben. Es ist zur Zeit mit galaktischer Technologie noch nicht möglich, die ultrastrahlenden Black Holes in dieser Weise zu nutzen.
Im Teststadium war das Ausgangsprojektil für den Hawking Projektor in den meisten Fällen eine NUGAS Kugel von 100 t (Volumen der Protonenballung ca. 3 mm3). Der Prototyp konnte Wirkungskörper von bis zu 2000 t abstrahlen. Das Projektil wird über einen Entmaterialisator in einem abgeschlossenen Hyperstrukturfeld abgestrahlt (vergleichbar einer Ladung für eine Transformkanone). Die Zielanpeilung erfolgt vergleichbar der Transformkanone, jedoch ist der Zielmaterialisator mit einem modifizierten Metagravprojektor gekoppelt. Durch diese Kopplung wird erreicht, dass am Zielort die Protonenballung einen Gravitationskollaps erleidet und zum mikroskopischen Black Hole mit einem Durchmesser von 3x10-22 m oder einem zehnmillionstel eines Protons implodiert. Aufgrund seiner geringen Masse ist dieses Mikro-Black-Hole hochgradig instabil und detoniert nahezu schlagartig (siehe dazu Tabelle 1). Vergleichsmessungen verschiedener Massen zeigten an, dass die Lebensdauer den theoretischen Werten entspricht und auch die Energiefreisetzung entsprach dem der Theorie. Bei größeren Massen zeigte sich ein exponentielles Anwachsen der Strahlungstemperatur mit sinkender Lebensdauer.
Anmerkung: Aufgrund der möglichen Stärke der
Detonationen und der zum Teil über Stunden andauernden
Strahlungsdauer würde sich eine derartige Waffe auch als
Abschreckungswaffe gegen das Kristallimperium eignen. Im Test
behielt die Energieballung den Fahrtvektor bei, den der
Waffenträger beim Abschuß aufwies. Eine kollabierte
NUGAS Kugel wie sie für Schwarzschild Reaktoren benutzt wird
könnte aufgrund ihrer theoretischen Lebensdauer von über
einem Tag bei einem Drittel Lichtgeschwindigkeit eine Distanz von
zehn Milliarden Kilometern zurücklegen, was den Distanzen in
Sonnensystemen entspräche.
Trotz der Stärke der Wirkung dieser Waffe läßt sie
sich - aufgrund der hohen Dichte der NUGAS Kugeln - relativ kompakt
ausführen. Der Prototyp der Waffe entsprach in seinen
Abmessungen einer überschweren Transformkanone (Kaliber 6000
Gt), jedoch kann jetzt schon gesagt werden, dass im Rahmen einer
Serienproduktion die Waffe über die Dimensionen der
Transformkanone nicht herauswachsen wird. In den jetzigen
Abmessungen sollte es zu einem späteren Zeitpunkt möglich
sein die 200 kt NUGAS Kugeln zu verschießen. Bei der
Verwendung größerer Massenballungen im Rahmen der
Testläufe zeigte sich, dass es auch zu Strukturrißen
kommen kann.