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Teil 7 der Manual of Science

HYPERFELDER


(c) Rainer Castor 18.03.1998

Bei Anwendungen hyperenergetischer Schwingungen machte man sich im allgemeinen die mit Hyperfelder verknüpften Wechselwirkungsmechanismen zunutze.

Zur Erinnerung: Allgemein formuliert handelte es sich bei einem Feld um die Zuordnung von (mathematischen) Größen zu den Punkten eines Raumes bzw. eine mit einem besonderen physikalischen Zustand des Raumes verbundene Erscheinung, die durch eine oder mehrere Funktionen der Ortskoordinaten (oder des Ortsvektors r) beschrieben wurde. Jedem Punkt in einem Zimmer ließ sich z.B. eine Temperatur zuordnen. Je nachdem, ob die veränderliche Größe ein Skalar, ein Vektor oder ein Tensor war, wurde von skalaren, vektoriellen oder Tensorfeldern gesprochen. Das Temperaturfeld war ein skalares, das Strömungsfeld ein vektorielles Feld; weitere Vektor- und Tensorfelder waren die Kraftfelder. Während zeitunabhängige Felder als statische Felder bezeichnet wurden (z.B. elektrostatisches Feld), konnten zeitabhängige Felder typische Ausbreitungsvorgänge von Wellen zeigen. Langsam zeitabhängige Felder, bei denen die Ausbreitungsgeschwindigkeit des Feldes noch nicht wichtig war, hießen quasistationär. Lagen geeignete (räumliche) Begrenzungen vor, waren Eigenschwingungen des Feldes möglich, die oft auch als stehende Wellen bezeichnet wurden; hierbei war es nicht erforderlich, daß der Feldbereich durch eine Oberfläche (z.B. die Innenseite eines Hohlraumresonators) scharf begrenzt war, sondern es genügte für die Ausbildung diskreter Eigenfrequenzen, wenn das Wellenfeld außerhalb eines gewissen Bereichs verschwand (sofern der Bereich nicht allseitig begrenzt war, sondern gewissermaßen ein »Loch« aufwies, wurden die Eigenschwingungen wegen des damit verbundenen Energieverlustes gedämpft). Für die Feldenergie galt, daß sie im gesamten Feld verteilt war, so daß jedes Volumenelement D V einen bestimmten, seiner Größe proportionalen Energieinhalt besaß. Der Quotient aus Energie und Volumen für ein sehr kleines Volumenelement war die räumliche Energiedichte, so daß sich die gesamte Feldenergie bei homogenen Feldern durch Multiplikation von Energiedichte mit dem Volumen des felderfüllten Bereichs ergab, während für den allgemeinen Fall das Volumenintegral über die Energiedichte galt. Feldquanten schließlich waren die kleinsten einem Feld zugeordneten Einheiten von korpuskularem Charakter (z.B. Photonen = Feldquanten des elektromagnetischen Strahlungsfeldes) und wurden i.a. als Ursprungsort einer Feldlinie angesehen, d.h. als eine punktförmige Singularität des Feldes. Historisch gesehen orientierten sich viele mit Feldern verbundene Bezeichnungen am recht anschaulichen Bild des Geschwindigkeitsfelds einer (Flüssigkeits-)Strömung: Stromlinie als Weg, den ein kleines Volumen in der Strömung nahm = Feldlinie; Geschwindigkeit der Strömung = Stromliniendichte = Feldliniendichte; Fluß = Zahl der Strom- bzw. Feldlinien pro Flächeneinheit. Auf Felder allgemein übertragen ergaben sich also auf der Analogie beruhende Anschaulichkeitsprobleme, gab es doch nun nichts mehr, das real »floß«. Entsprechendes galt noch im verstärkten Maß, sobald der Feldbegriff auf die Hyperphysik übertragen wurde.

An n-dimensionale Gesetzmäßigkeiten gebundene übergeordnete (Kraft-)Felder wurden Hyperfelder genannt; definitionsgemäß ein den Hyperzustand repräsentierendes vektorielles Feld, das von ruhend-»zeitunabhängigen« (statisches Hyperfeld) oder bewegt-»zeitabhängigen« Hyper-»Ladungen« (dynamisches Hyperfeld) als seinen Quellen (= Quintronen/Xitronen) »erzeugt wurde«. In seiner Verteilung wurde es durch Hyperfeldlinien, in seiner Stärke durch die Hyperfeldstärke (hyperequivalent field strength - Hefs) dargestellt; in Übernahme des arkonidisch-interkosmischen Schriftzeichens für p = p (gesprochen: pe), das einem Kreis mit angelegter Durchmesser-Maßlinie glich und traditionell die Hyperfeldstärke angab, wurde auch auf Terra die Hyperfeldstärke als Pe (statt »Hefs«) bezeichnet. Hierbei galt, daß p an der Oberfläche eines in 3D-Geometrie kugelförmig Gestalt gewinnenden Hyperzustandes mit dem Radius r den Wert hatte:
p = (± ) Formel in [Hef*Ce / m]

Hierbei war f (ark. f - gesprochen fi) die hyperenergetische Feldkonstante mit dem Wert von 9,986445*10-17
[m2 / Hef2Ce2s2] bzw. 1,9188*10-20 [m2 / Kp2Ce2s2] und a (ark. a) das »Hyperpotential« (nicht zu verwechseln mit vergleichbaren irdischen Begriffen, denn a = A*a/cj in m3/Hef*Ce*s2). Durch Einsetzen und Umstellen ließ sich die Gleichung für die Hyperfeldstärke auf p = a / cj*fvereinfachen. 1 Hef*Ce/m entsprachen hierbei 2,352 Merobin bzw. 1 Kp*Ce/m 0,032602 Merobin (ark. Abkürzung: m - gesprochen ma) [PR 156: Merobin war die arkonidische Maßeinheit für fünfdimensionale Feldstärken; kleinere Antigraveinheiten lagen unterhalb von 80000 Merobin]. Wie aus der vereinfachten Gleichung zu ersehen war, handelte es sich bei der Angabe der Hyperfeldstärke maßgeblich um die einer Beschleunigung a, die einem mit dem Hyperfeld in Kontakt kommenden Objekt vermittelt wurde, und das unabhängig von der eingesetzten Hyperfrequenz [vgl. auch Manual-Teil zu Hyperschwingungen (2): Definition des G-Vektors von Hyperschwinungen im Gegensatz zur begrenzten Einordnung der Hypergravitation/Hyperbarie im hyperenergetischen Spektrum!]. Der Feldstärkevektor stand senkrecht auf der Hyperfeld-Oberfläche; je nach eingesetzten Hyperquanten (x.+, x.-, x.0) ergab sich für konventionelle »Objekte« eine anziehende, abstoßende oder »neutrale« Wirkung, deren Richtung wiederum radial nach außen, nach innen oder nur im Sinne einer »Barriere« orientiert war - und nicht mit konventioneller elektrischer, magnetischer oder gravitatorischer Wirkung verwechselt/gleichgesetzt werden durfte!

Die Hyperenergiedichte (Ze) wurde auf das Standarduniversum bezogen definiert als Hyperenergiemenge D Ej pro Volumen V; als Formelzeichen diente auch hier das arkonidische Original (z = z, gesprochen: ze), so daß galt:

z = DEj / V [Hee/m3]

Fünfdimensional orientierte Hyperfelder wurden auch Strukturfelder genannt (Struktur - von lat. structura = Zusammenfügung, Ordnung; Anordnung der Teile eines Ganzen zueinander bzw. Gefüge, dessen Teile wechselseitig voneinander abhängen; hier: im durchaus holistischen Sinne zu verstehenden Kontext zur Ausnutzung von Effekten nicht-lokaler Verbundenheit dank der Akausalität des Hyperraums im Sinne einer potentiellen Verknüpfung von »allem mit allem«). Sie waren unter dem Oberbegriff Hypermechanik zusammengefaßt, sofern es sich um Feldstrukturen handelte, die, in Anlehnung an den konventionellen Begriff der Mechanik, Einfluß nahmen auf die Bewegung oder das Gleichgewichts eines Objekts. Die Hyperkinematik umschrieb hierbei Bewegung und Bewegungsmöglichkeiten ohne expliziteBerücksichtigung eventuell vorhandener Kräfte, während bei Berücksichtigung von Hyperdynamik gesprochen wurde - letzteres wiederum unterteilt in Hyperkinetik (als Hyperdynamik i.e.S.) und die Hyperstatik.

Statische Hyperfelder mit »zeitunabhängigen Hyperquantendichten« besaßen z.B. bei kugelsymmetrischer Ladungsverteilung radial gerichtete, ebenfalls kugelsymmetrische Form. Homogene Hyperfelder waren solche, deren Feldstärken an allen Stellen gleichen Betrag und gleiche Richtung aufwiesen (z.B. zwischen zwei plangeschliffenen Hyperkristallplatten oder im Inneren einer Hyper-»Spule«), also parallel waren, und inhomogene Hyperfelder entstanden bei nichtparallelen Feldlinien z.B. zwischen zwei Hyperladungspolen.

Im allgemeinen handelte es sich um unvollständig geschlossene Hyperfelder, die nur eine Verbindung zum Hyperraum (ein sog. »Aufriß«) herstellten und in der feldumschlossenen Enklave eine Mischform konventioneller und übergeordneter Struktur schufen, so daß konventionelle Einflüsse/Wechselwirkungen des Standardkontinuums quasi auf mehr oder weniger große Distanz verdrängt wurden (im Extrem, in der Praxis allerdings nicht erreicht, mußte sogar von einem Grenzwert »unendlich« ausgegangen werden). Verbunden hiermit waren die Begriffe »unvollständige Transition« [vgl. PRR 88] oder »Semi-Transition« bzw. »Semi-Manifestation« (semi = lat. halb, teilweise; manifestus = lat. eigentlich »handgreiflich machen«, zu manus »Hand« - im Gegensatz zum Begriff der Materialisation im Sinne einer »ganzheitlichen Verkörperung« verwendet, die auch unstoffliche Qualitäten mit einschloß). Bei den Arkoniden - grundsätzlich ohnehin mehr Pragmatiker als Theoretiker - dominierte vergleichsweise »grobe Handhabung« die Anwendung bei unvollständigen Transitions-Strukturfeldern; der Einsatz blieb beschränkt, von einer Feinjustierung konnte keine Rede sein. Der Haupteinsatzbereich lag:

Bei den Andruckabsorbern in Verbindung mit künstlicher Gravitation an Bord von Raumschiffen/-stationen: fachwissenschaftlich exakt die sogenannte »Strukturfeldeinlagerung einer Semi-Transition zur beliebigen Gravitationskonservierung und -justierung durch Inerter«, so daß korrekter Weise hierbei eigentlich von drei Hauptkomponenten gesprochen werden müßte, die im wechselseitigen Zusammenspiel meist kaum zu trennen waren: Andruckabsorption (Trägheitsdämpfung), Schwerkraftsimulation (künstliche Gravitation) und Aufhebungder Schwerkraft (Antigravitation) - sowie, als weitere Ableitung, Traktorprojektion.

Im Schutzfeldsektor bei der Projektion hypermechanischer Kraftwirkung als 1. Ableitung dieses Prinzips. Erst um das Jahr 2040 gelang dem arkonidischen Robotregenten die 2. Ableitung in Form der Neuentwicklung eines stabilen Strukturfeldes auf hypergravitatorisch-umpolender Basis, das als sog. »Wabenschirm« bekannt wurde [PR 86]. Als »konventionell« wurden hierbei jene Schirmfelder (auch Schutzfelder, Abwehrfelder, Energieschirme u.ä.) betrachtet, die bis zu einem gewissen Grad »nur« eine Veränderung der geometrischen Feldstruktur des konventionellen raumzeitlichen Kontinuums hervorriefen und für dessen Wechselwirkungen undurchdringlich waren, während »höhergeordnete« darüber hinaus auch eine Barriere für Hyperwirkungen darstellten.

Unter dem Begriff der Hyperdynamik/Hyperkinetik waren vor allem die in sich geschlossenen Hyperfelder zusammengefaßt, welche ihren »Inhalt« zum Bestandteil des Hyperraums machten (verbunden mit der Entstofflichung jeglicher Materie) und deshalb allgemein auch als Transitionsfelder bekannt waren (Transition - lat. für Übergang), abgeleitet vom Einsatz als Transitionstriebwerk und Transmitter (sofern von unvollständig/in sich geschlossene Hyperfelder die Rede war, bezog sich dies auf den n-dimensionalen Bereich mit n > 3 und nicht auf die Geometrie im 3D-Bereich. Mit anderen Worten: Auch unvollständig geschlossene Hyperfelder konnten eine dreidimensional-geschlosse Geometrie - z.B. die einer Kugel - besitzen!).

Weitere Beispiele für geschlossene Hyperfelder mit Fernwirkung sollen an dieser Stelle nicht verschwiegen werden: die Gravitationsbombe sowie die Konverterkanone. Ohne hier auf technische Einzelheiten einzugehen, ließ sich vereinfachend festhalten, daß in beiden Fällen der Aufriß zum Hyperraum zur Total-Entstofflichung und Vernichtung des betroffenen Objekts führte - ein Effekt, der an anderer Stelle dieses Manuals auch hinsichtlich des Paratrons weiter auszuführen sein wird.

Anwendungsbezogen ergaben sich die mit »räumlich und zeitlich periodischen Änderungen« der Hyperfelder verbundenen Teilgebiete (eigentlich ein Widerspruch in sich, konnte doch beim »zeitverlustfreien« Einsatz im Hyperraum schwerlich von Zeitlichkeit gesprochen werden - doch Vorsicht: es handelte sich um »Hilfskonstruktionen« und Analogien, das konnte nicht oft genug betont werden!):

Die »langsam veränderlichen Hyperfelder« betrafen hierbei niederfrequente Bereiche des hyperenergetischen Spektrums; erzeugt wurden sie im allgemeinen durch Hyperinduktion (ge-schlossener hyperkristalliner »Leiter«, in dem eine »Hyperspannung« induziert wurde, wenn z.B. der Hyperkristall mechanisch in einem statischen Hyperfeld bewegt wurde).

Die »schnell veränderlichen Hyperfelder« entstanden in »Hyperschwingkreisen« durch hochfrequente Entladungsströme in Form von Hyperschwingungen. Hierbei lösten sich die mit ihnen verknüpften Felder von den Hyperkristallen ab und breiteten sich als Hyperwellen aus, wobei durch entsprechende Überlagerung ortsspezifische Wirkungen erzielen ließen (Stichwort Fourier).

Allgemein galt, daß Hyperwellen sich ausbreitende Änderungen des Hyperfeldzustandes darstellten, in denen ein Transport von konventioneller und Hyperenergie gemäß: Eges = Ekonv.+ Ej stattfand. Für viele hyperenergetischen Prozesse ließen sich den konventionellen elektromagnetischen Wellen analoge Verhaltensweisen feststellen, so daß Reflexion, Brechung, Beugung, Interferenz und Polarisation zur Anwendung kamen. Bei geeigneter Auswahl der Hyperkristallkonfiguration konnten Hyperwellen z.B. auch in Gestalt von »Rohrwellen« interagieren, sich also durch Hohlleiter und Wellenleiter vergleichbar den Glasfaser-Lichtleitern »fortpflanzen«.

Bezogen auf die eingesetzten Hyperfrequenzen ergab sich als weiteres Unterscheidungskriterium die Abgrenzung spezifischer Wirkungen: Während beispielsweise solche der Hypergravitation meist dem hypermechanischen Bereich zugeordnet wurden, gehörten jene, die in Analogie zur konventionellen elektromagnetischen Wechselwirkung in Erscheinung traten, zum Bereich der Hyperelektromagnetik. Hyperstarke und hyperschwache Wirkung wiederum beschrieben Phänomene, die mit der Feinstruktur von Materie in Verbindung standen (eingesetzt im Rahmen von Materiewandlungen und der Nukleosynthese), und zu Hyper-Psi bzw. Psi-Kraft gehörte das gesamte Spektrum paramechanischer sowie paranormal-transpersonaler Wirkungen (die von Hypnoschulungsgeräten über Psychostrahler bis zu individuellen Psi-Fä-higkeiten reichten).

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